Food Labor - Wissenschaftsjahr 2020/21 - Bioökonomie

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19.03.2021

Projektvorstellung: 3 Fragen an food:labor

Was steckt hinter dem Ganzen?

Das Bundesministerium für Bildung und Forschung förderte im Wissenschaftsjahr 2020/21 insgesamt 32 Vorhaben, die zum Ziel hatten, die Bioökonomie-Forschung in zahlreichen interaktiven Veranstaltungsformaten in die Öffentlichkeit zu tragen und sich mit Bürgerinnen und Bürgern über eine nachhaltige, biobasierte Wirtschafts- und Lebensform auszutauschen.

Förderprojekt: food:labor

Nachhaltige Lebensmittelproduktion praktisch erlebbar zu machen – darum geht es dem Projekt „food:labor“. In einer Forschungswerkstatt in Kiel können sich Schülerinnen und Schüler mit aktuellen Forschungsfragen befassen – und zwar über Mitmach-und Demonstrationsexperimente, die von Studierenden vorbereitet werden. Ziel ist es, das Bewusstsein für Nachhaltigkeit in der Lebensmittelherstellung zu schärfen.

Was bedeutet Bioökonomie für euch?

Bei der bioökonomischen Herstellung von Lebensmitteln geht es um die nachhaltige Nutzung von biologischen Rohstoffen und die Entwicklung von innovativen Prozessen und Produkten. Bei der Bewertung der Nachhaltigkeit spielen alle Faktoren vom Anbau bis zum Konsum des fertigen Lebensmittelproduktes eine Rolle. Ein Beispiel für die Nutzung eines nachhaltigen Rohstoffs ist die Miesmuschel, die als Eiweiß- und Ölquelle keine wertvolle Landfläche verbraucht und gleichzeitig der Eutrophierung von Gewässern entgegenwirkt. Ein Beispiel für innovative Produkte sind angedickte Öle – sogenannte Oleogele -, die auf ressourcenintensive tropische Fette verzichten.

Welche Idee steckt hinter eurem Projekt?

Unser food:labor an der Kieler Forschungswerkstatt bietet Schülerinnen und Schülern die Möglichkeit, durch eigenes Ausprobieren die Grundlagen der nachhaltigen Lebensmittelproduktion kennenzulernen. Hierfür gestalten Lehramtsstudierende und Studierende der Ernährungs- und Lebensmittelwissenschaften gemeinsam Mitmach- und Demonstrationsexperimente, die thematisch mit aktuellen Forschungsfragen verknüpft sind. Die Schülergruppen lernen zum Beispiel die regionale Miesmuschel und deren ökologischen „Superkräfte“ kennen. Wir stellen mit Ihnen Streichfette aus regionalem Rapsöl her, welches eine gesunde und nachhaltige Alternative zu gehärteten oder tropischen Fetten (z. B. Palmöl) bietet. Viele spannende Konzepte für eine bioökonomische Zukunft der Lebensmittel werden bereits erforscht. Für einen Erfolg dieser Produkte und die nötige Akzeptanz in der Gesellschaft braucht es die Verbraucher von Morgen mit an Bord.

Was wollt ihr mit eurem Projekt erreichen?

Durch das praktische Experimentieren mit Rohstoffen und Lebensmitteln sowie die Gespräche mit Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler erhoffen wir uns ein wachsendes Interesse der Schülerinnen und Schüler für nachhaltige Lebensmittelproduktion und deren zukünftige Entwicklung. Gleichzeitig wollen wir alle Beteiligten zum kritischen Nachdenken über ihr eigenes Verbraucherverhalten anregen und mit Mythen über Lebensmittel aufräumen. Mit unseren Experimentalboxen und Webinaren, welche wir Schulen bundesweit zur Verfügung stellen werden, soll eine möglichst breite Wissensvermittlung erreicht werden. Wenn die Lernenden im Anschluss ihren Freundinnen und Freunden sowie Familien begeistert an ihrem neuerworbenen Wissen teilhaben lassen, sind wir unserem Ziel schon ein ganzes Stück nähergekommen.