FungiScout - Wissenschaftsjahr 2020/21 - Bioökonomie

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04.03.2020

FungiScout

Was steckt hinter dem Ganzen?

Das Bundesministerium für Bildung und Forschung fördert im Wissenschaftsjahr 2020/21 insgesamt 32 Vorhaben, die zum Ziel haben, die Bioökonomie-Forschung in zahlreichen interaktiven Veranstaltungsformaten in die Öffentlichkeit zu tragen und sich mit Bürgerinnen und Bürgern über eine nachhaltige, biobasierte Wirtschafts- und Lebensform auszutauschen.

Förderprojekt: FungiScout

Pilze sind weder Tier noch Pflanze, aber ungemein vielfältig und liefern uns Nahrung, Licht, Wärme und Kleidung. Gemeinsam mit Schülerinnen und Schülern wollen Forschende der TU Dresden diese faszinierende Rohstoffquelle der Bioökonomie erkunden.

Was bedeutet Bioökonomie für euch?

Die Natur hat in Millionen von Jahren den Stoffwechsel von Organismen optimiert. So sind nachhaltige, effiziente Stoffwechsel- und Biosynthesewege sowie einzigartige Kreisläufe entstanden, im Zuge derer biologisches Material fortwährend auf- und abgebaut wird. Diese hocheffizienten Prozesse zu verstehen, in technische Maßstäbe umzusetzen, um dabei neue, umweltfreundliche und wirtschaftliche Produkte zu generieren – das ist Bioökonomie. Sie liefert neue Produkte, ist nachhaltig, ressourcen- und umweltschonend.

Welche Idee steckt hinter eurem Projekt?

Wir sind fasziniert von Pilzen, speziell von den 32.000 verschiedenen Basidiomyceten (Ständerpilze). Sie sind nicht nur verantwortlich für die Mineralisierung von pflanzlicher Biomasse, also die Umwandlung von organischer in anorganische Substanz. Pilze sind auch Symbiose-Partner für Pflanzen und Tiere. Das Reich der Pilze ist bislang noch wenig untersucht. In der Bioökonomie sind sie aber wahre Alleskönner: Sie liefern uns Fruchtkörper und Proteine als Nahrung. Sie produzieren Enzyme zur Veredelung von Kleidung und werden im Umweltschutz eingesetzt. Sie schließen Biomassen auf, die – weiterverarbeitet – Energie, Wärme und Licht liefern. Zu den genannten Beispielen werden vier Experimentierkoffer für Schulen und Berufsschulen entwickelt. Auf vielen Veranstaltungen werden die Ideen der Bioökonomie auch einer breiten Öffentlichkeit vorgestellt.

Was wollt ihr mit eurem Projekt erreichen?

Wir möchten die Prinzipien der Bioökonomie am Beispiel der zahlreichen Einsatzmöglichkeiten der Pilze erklären. Was heißt es für eine Produktentwicklung, sich an den Stoffkreisläufen der Natur zu orientieren? Was ist eigentlich eine nachhaltige Kreislaufwirtschaft und wozu brauchen wir zukünftig eine biobasierte Wirtschaft? Den Schülerinnen und Schülern möchten wir Orientierung geben und sie ermuntern, kreativ zu werden. Denn Kreativität ist – neben der Wissenschaft – der Schlüssel für die Bioökonomie. Die derzeitigen globalen Herausforderungen erfordern Lösungen der Bioökonomie. Wir möchten die wissenschaftliche Diskussion anregen und alle Teilnehmenden ermutigen, in die Diskussion einzutreten, eigene Ideen zu entwickeln und im Sinne der Bioökonomie in die Tat umzusetzen.