Do it Yourself – Bioplastik aus Milch - Wissenschaftsjahr 2020/21 - Bioökonomie

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01.10.2020

DIY Bioplastik aus Milch

DIY Bioplastik – Alltags- und Designgegenstände selbst herstellen

Bei unserem Milchplastik handelt es sich um eine von vielen Methoden, Bioplastik herzustellen. Experimentiert mit den Mengen oder testet andere Zutaten, um die gewünschte Textur zu erreichen!

In unserem sechsten DIY erfahren Sie, wie man Bioplastik macht. Kunststoff aus nachwachsenden Rohstoffen ist – genau wie die klassische Erdöl-Variante – universell einsetzbar. Ob Schüsseln, Spielzeugsteine, Christbaumschmuck oder Armbänder, der Fantasie sind keine Grenzen gesetzt.

Bioplastik kann entweder auf Basis von Milch oder auf Basis von Speisestärke hergestellt werden. Die Zutaten sind im Supermarkt und der Apotheke erhältlich und auch an Zubehör braucht es nichts Außergewöhnliches: Herd, Kochtopf, Sieb, Schüsseln, Waage, Löffel und
Küchenhandtuch – und schon kann’s losgehen. Unsere Anleitung erklärt Schritt für Schritt, wie’s geht.

Machen Sie mit und verwandeln Sie Ihre Küche in ein grünes Kreativlabor! Lassen Sie Ihrer Fantasie freien Lauf – und vor allem: Lassen Sie andere an Ihren Ideen teilhaben: Noch bis Ende November läuft der bundesweite Wettbewerb „Mein(e) Plastik ist bio!“. Laden Sie ein Foto oder Video von Ihrer Bioplastik-Kreation auf der Projektwebsite hoch und seien Sie dabei. Es winken tolle Preise, darunter Reisen, Fahrräder und Smartphones – natürlich alles fair und nachhaltig produziert.

DIY Bioplastik – so geht’s!

Benötigt werden

Zubehör

  • Herd
  • Topf
  • durchsichtiges Gefäß (z. B. Messbecher oder Glasschale)
  • Sieb
  • Schüssel
  • Löffel
  • Küchenhandtuch


Zutaten

  • 250 ml Milch (3,5% Fett)
  • 60 ml Tafelessig
  • 1/2 TL Glyzerin (3 ml)
  • wenn gewünscht: Lebensmittelfarbe und Küchenhandschuhe

Schritt 1

Die Milch in einem Topf vorsichtig er­hitzen. Achtung: Nicht kochen! Wenn sich erste Bläschen bilden: Topf vom Herd nehmen und Milch in ein durchsichtiges Gefäß umfüllen.



Schritt 2

Den Essig und das Glyzerin zur Milch hin­zugeben und umrühren. Stehen lassen. Nach zwei bis drei Minuten teilt sich die Flüssig­keit in zwei Phasen – das weißliche Casein (der Proteinanteil in der Milch) setzt sich unten, die farblose Molke oben im Gefäß ab.



Schritt 3

Das Sieb mit einem Küchenhandtuch aus­legen und in eine Schüssel hängen. Dann die Flüssigkeit in das Sieb geben. Das Wasser, das sich in der Schüssel sammelt, wegschütten. Im Küchenhandtuch bleibt eine zähe Masse übrig, die an Knete erinnert.




Schritt 4

Die gewonnene Masse im Handtuch gründlich unter laufendem Wasser ab­spülen (sonst läuft man Gefahr, dass der Bio­kunststoff später unangenehm riecht).




Schritt 5

Anschließend die gewaschene Masse – im Handtuch – mit der Hand auspressen bis sie keine Flüssigkeit mehr enthält. Wenn gewünscht, ein bis zwei Tropfen Lebensmittelfarbe auf die Masse träu­feln. Achtung: Küchenhandschuhe anziehen! Die Substanz anschließend gut durchkneten.




Schritt 6

Jetzt heißt es: formen. Mit den Händen, mit Eiswürfel-­, Plätzchen-­ oder Backformen. Es darf experi­mentiert werden!



Schritt 7

Nun muss die Masse trocknen.

An der Luft: drei bis sieben Tage trocknen lassen, je nach Größe.
Im Backofen: Bei maximal 75 °C Heißluft für einige Stunden in den Backofen stellen. Die Dauer variiert je nach Dicke des Objekts. Aber Vorsicht: Die Temperatur darf auf keinen Fall höher sein, da sonst die Form zerfließt. Beim Trocknen verdunstet Flüssigkeit, das Bioplastik schrumpft und verliert deutlich an Volumen.



  • Videoanleitung

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