Wissenschaftsjahr 2007 - Montag, 11. Juni 2007

Springen Sie direkt: zur Hauptnavigation zu zusätzlichen Informationen





Montag, 11. Juni 2007

H-Soz-u-Kult

Rezension: Norbert Grube über "Demoskopie in der Bundesrepublik Deutschland. Meinungsforschung, Parteien und Medien 1949-1990" von Anja Kruke

Kruke fragt in ihrer Dissertation, wie sich die Demoskopie in der Politik und in den Medien als ein dominantes Interpretations- und Darstellungsinstrument von öffentlicher Meinung verankerte und wie sich das Argumentieren mit Erwartungen und Meinungen auf politische Kommunikations- und Handlungsstrategien auswirkte. Im Ganzen eine quellenreiche Studie, urteilt der Rezensent, die eine Fülle von Informationen zu einem bislang stark vernachlässigten Forschungsfeld biete.

H-Soz-u-Kult

Rezension: Christian Th. Müller über "Das feldgraue Erbe. Die Wehrmachteinflüsse im Militär der SBZ/DDR" von Daniel Niemetz

In ihrem offiziellen Selbstbild hatten die Nationale Volksarmee der DDR und ihre Vorläuferorganisationen mit den "Armeen herrschender Ausbeuterklassen der deutschen Geschichte" und insbesondere der "faschistischen Wehrmacht" nichts gemein. Dieser Anspruch stand jedoch in deutlichem Kontrast zur öffentlichen Präsentation der Streitkräfte des "Arbeiter-und-Bauern-Staates", deren Zeremoniell offensichtlich an die aus der preußisch-deutschen Tradition bekannten Formen anknüpfte und die sich seit Gründung der NVA in einer Uniform zeigten, die jener der deutschen Wehrmacht fast zum Verwechseln ähnlich sah. Niemetz schließe mit seinem Buch eine Lücke in der Forschung zurMilitärgeschichte der DDR, meint der Rezensent.

H-Museum

Virtuelles Museum

Ab 31. Mai 2007 besitzt die Gemäldegalerie Alte Meister der Staatlichen Kunstsammlungen Dresden eine Dependance in der Wüste. Natürlich nur rein virtuell: Das Museum steht in der Online-Welt von Second Life. Dreidimensional und maßstabsgetreu sind die prächtigen Räume des Museums nachgebaut, alle 750 ausgestellten Meisterwerke werden präsentiert. 24 Stunden am Tag, sieben Tage die Woche stehen die Türen für die Besucher offen: In Echtzeit kann man die Kunst anschauen, mit den anderen Besuchern kommunizieren, Informationen zu den Kunstwerken abrufen, an Veranstaltungen der Kunstvermittlung teilnehmen, Eindrücke im Gästebuch notieren oder sich im Shop umsehen.

H-Soz-u-Kult

13. bis 14. März, München

Tagungsbericht: Johannes Bernwieser über "Herrschaftsräume, Herrschaftspraxis und Kommunikation zur Zeit Friedrichs II."

Die Tagung sollte ein Beitrag zu einer "Kulturgeschichte des Politischen" sein, da sie sich der Dekonstruktion eines überhistorischen und universalisierenden Verständnisses politischer Wertevorstellungen und Motive verpflichtet sah und mittelalterliche Bedeutungsstrukturen offen zu legen versuchte, die gleichzeitig Herrschaftsstruktur und Herrschaftspraxis der Zeit Friedrichs II. verständlicher werden lassen. Dabei seien immer wieder die Schwierigkeiten deutlich geworden, die Person des letzten Stauferkaisers überhaupt zu fassen zu bekommen. Für den Verlust an Anschaulichkeit, wie man ihn angesichts älterer und profilierter gezeichneter Geschichtsbilder beklagen könnte, entschädige aber vielleicht die Einsicht in das Funktionieren seiner Herrschaft, schlägt der Rezensent vor.

H-Germanistik

02. Juni 2007, München

Vortrag, Workshop und Lesung: "ABC der Kulturen"

Wie schreibt man Keilschrift? Warum verliert der Alltag seine Selbstverständlichkeit, wenn Menschen aus verschiedenen Kulturen miteinander arbeiten, forschen, studieren? Was hat Generationen von Schriftstellern an Shakespeare so fasziniert? Geistes- und Kulturwissenschaftler aller Disziplinen von Assyriologie über Byzantinistik bis zur Chinesischen Philosophie und Literatur geben beim Festival "ABC der Kulturen" im Hauptgebäude der Ludwig-Maximilians-Universität Antworten und Einblicke in ihre umfangreichen Forschungsaktivitäten.

H-ArtHist

07. Juni bis 02. September 2007, Burg Dankwarderode

Ausstellung und Vortragsreihe: "Welfenschätze. Gesammelt, verkauft, durch Museen bewahrt"

Auf dem Welfenschloss Marienburg wurde 2005 unter großer Aufmerksamkeit der nationalen und internationalen Öffentlichkeit eine Auktion durchgeführt, bei der das Welfenhaus einen Großteil seiner verbliebenen beweglichen Besitztümer veräußerte. Diese Auktion ist unmittelbarer Anlass für die Ausstellung. Sie präsentiert nicht nur die 2005 vom Museum erworbenen Objekte, sondern auch die seit 1930 getätigten Verkäufe der Welfen. Dabei wird die Frage nach historischem Kunstbesitz adeliger Familien und der öffentlichen Belange einer notwendigen Pflege des kulturellen Erbes erneut gestellt. Über den regionalen Bezug hinaus verweist das Ausstellungsprojekt auf die nationalen Dimensionen des Themas mit einem Vortragsprogramm, bei dem vier Redner den Umgang des Adels mir seinem kulturellen Besitz thematisieren.

H-Germanistik

15. Juni 2007, Berlin

Konferenz: "Zeitsprünge - Temporale Überschreitungen in den Wissenschaften"

"Natura non facit saltus" - die Natur macht keine Sprünge - formulierten Leibniz, Linné und andere einen Basissatz des 18. Jahrhunderts. Obwohl die moderne theoretische Physik das inzwischen anders sieht, so erscheint doch die Fähigkeit zum Springen und zu Sprüngen auch als ein kulturelles Privileg. Als solches prägt der diskontinuierliche, im Sinne des Zitats "sprunghafte" Übergang von einem Zustand in einen anderen auch die moderne Wissenschaft. Damit beschäftigen sich Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler des Hermann von Helmholtz-Zentrums für Kulturtechnik, des Max-Planck-Instituts für Wissenschaftsgeschichte, des Zentrums für Literaturforschung und des Instituts für Deutsche und Niederländische Philologie der Freien Universität Berlin.

H-Museum

21. bis 22. Juni, Berlin

Konferenz: "Knowledge by Networking / Wissen durch Vernetzung. Kulturgutdigitalisierung in Deutschland und Europa"

Die Konferenz zeigt den aktuellen Stand der Digitalisierung in Kultur und Wissenschaft in Deutschland und Europa. Sie richtet ihren Blick dabei auf eine Auswahl unterschiedlicher Digitalisierungsinitiativen und auf grundlegende Fragestellungen. So ist beispielsweise das europäische Portal MICHAEL (www.michael-culture.org) bereits für den europaweiten Nachweis und die Erreichbarkeit digitaler Sammlungen installiert. Es wird zurzeit in elf weiteren europäischen Ländern durch die Bildung nationaler Portale zu einer nationalen und zugleich europäischen Präsenz ausgebaut. Weitere Fragen der Konferenz: Wie können durch die Zusammenstellung Wissens-Synergien entstehen? Wie können die Bestände größerer Institutionen kleinere, die Bedeutung kleinerer, bisher verstreuter Bestände erhöhen?

H-Germanistik

21. bis 23. Juni 2007, Rendsburg

Hörspielsymposium: "Musik, Sound und O-Ton als narrative Elemente"

Musik, Sound und O-Ton sind die Elemente, die aus einem Text erst ein radiophones Ereignis machen. Das 5. Hörspielsymposium an der Eider stellt sich die Frage, ob diese Elemente eine Semantik haben, wenn ja, welche, und wie man mit ihnen jenseits der gesprochenen Sprache erzählen kann. Welche Funktion haben Musik, Sound und O-Ton für die narrative Struktur eines Hörspiels bzw. wie können ihre spezifischen Möglichkeiten für die Erzählstruktur eines Hörspiels produktiv gemacht werden? Wie funktionieren "sprachlose" Hörspiele als Erzählungen, und aus welcher Poetologie speisen sie sich? Wann begann eigentlich die Emanzipation des Geräuschs?

H-ArtHist

21. bis 23. Juni 2007, Erlangen

Konferenz: "Kulturtransfer. Perspektiven eines Forschungsansatzes"

Der Begriff "Transfer" hat mit seiner Übertragung aus dem Bereich des Waren- und Finanzverkehrs in die Geschichts- und Literaturforschung vor gut zwei Jahrzehnten weitere Transformationen und damit Bedeutungsverschiebungen erfahren und scheint inzwischen als ein Schlüsselbegriff in allen Horizonten des Kulturvergleichs zu fungieren. Seine Tragfähigkeit soll auf der interdisziplinären Konferenz diskutiert werden. Die einzelnen Beiträge befassen sich vorwiegend mit Transferprozessen im historischen Erfahrungsraum des europäischen Mittelalters und der Frühen Neuzeit, doch wird das Spektrum perspektivisch bis in die Gegenwart ausgeweitet.

H-Museum

28.-30. Juni 2007

Symposium: "Re-Visionen des Displays. Ausstellungs-Szenarien, ihre Lektüren und ihr Publikum"

Das Symposium des Instituts Cultural Studies in Art, Media and Design, des Postgraduate Program in Curating und des Migros Museums versteht sich als Plattform für interessiertes Publikum und für Kulturschaffende aus unterschiedlichen Bereichen der Ausstellungsproduktion. Im Vordergrund steht eine Befragung des Ausstellungs-Displays, das nicht nur als Design der "Oberfläche" und des Beeindruckens betrachtet werden soll, sondern als Teil eines Medienverbundes, in dem alle Elemente zur Produktion von Bedeutungen bewusst oder unbewusst beitragen.

H-ArtHist

10. September 2007 bis 11. März 2008, Berlin

Management im Kunstmarkt. Weiterbildung für Galeristen und Firmengründer im Kunstmarkt

Der Kunstmarkt hat sich seit 2001 rasant entwickelt: Neue Kunstmessen eröffnen, Kunstwerke erzielen Rekordpreise, die Zahl der Galerien wächst. Gewinne und Verluste sind dabei höchst unterschiedlich verteilt, nicht jede Unternehmensgründung überlebt die ersten schwierigen Jahre. Dies liegt nicht zuletzt daran, dass es keine berufliche Ausbildung für Galeristen gibt. Diese Lücke schließt nun ein kompaktes berufsbegleitendes Qualifizierungsprogramm des Weiterbildungszentrums der Freien Universität Berlin. Das Programm will Galeristen realitätsnah für ihre Arbeit befähigen, insbesondere in der langen und schwierigen Gründungsphase.


Springen Sie direkt: zur Hauptnavigation zum Seitenanfang