Wissenschaftsjahr 2007 - Montag, 19. November 2007

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Montag, 19. November 2007

H-Soz-u-Kult

Rezension: Moritz Föllmer über "Der Held von Tannenberg. Genese und Funktion des Hindenburg-Mythos" von Jesko von Hoegen

"Seit den 1980er-Jahren ist die mythische Qualität der deutschen Politik zwischen spätem 19. Jahrhundert und Zweitem Weltkrieg zu einem wichtigen Gegenstand der historischen Forschung geworden. Verschiedene Autoren haben gezeigt, wie Ereignisse (August 1914) und tote oder lebende Politiker (Otto von Bismarck, Adolf Hitler) von den Zeitgenossen zu Mythen erhoben wurden, um eine nationale Gemeinschaft zu stiften und ihre Dynamik aufrechtzuerhalten. Die einschlägigen Studien weisen auf ein Zusammenspiel von geschickter Inszenierung durch interessierte Kreise und populären Deutungsbedürfnissen in einer Zeit politischer Antagonismen und gesellschaftlicher Umbrüche hin.[1] Es liegt nahe, diesen Ansatz auch auf Paul von Hindenburg zu übertragen, dessen Popularität und spätere politische Karriere sich auch beim besten Willen nicht mit seinen Leistungen erklären lassen. Mit der im Kontext von Wolfram Pytas Beschäftigung mit Hindenburg[2] entstandenen, an einige Vorarbeiten anderer Historiker[3] anschließenden Dissertation Jesko von Hoegens liegt nun die längst fällige Monographie zur Mythisierung des 'Helden von Tannenberg' vor."

H-Soz-u-Kult

Rezension: Daniel Menning über "Lawrence von Arabien: Don Quichotte oder Kreuzfahrer?" von Ina Grünjens

"Thomas Edward Lawrence (1888-1935), durch die Verfilmung von 1962 den meisten besser bekannt als „Lawrence von Arabien“, war eine schillernde Gestalt. Geschichtsstudent und Archäologe vor dem Ersten Weltkrieg, gelangte er durch Filmvorträge, die seine Rolle im Arabischen Aufstand 1916-1918 glorifizierten, zu Ruhm. Nach Tätigkeiten bei den Friedensverhandlungen 1918/19 und im britischen Kolonialministerium trat er 1922 nach einem Namenswechsel als einfacher Soldat in die Royal Air Force ein und starb 1935 kurz nach seiner Entlassung an den Folgen eines Motorradunfalls. Mit all den Widersprüchlichkeiten der Biographie T. E. Lawrence’ einerseits, der langen Tradition biographischer Studien zu ihm andererseits, verspricht die hier vorliegende Dissertation in der Untersuchung der Konstruktion seiner Person in Biographien ein hervorragendes Subjekt gefunden zu haben."

H-Museum

25.-26. Januar 2008, Los Angeles

Konferenz: A Cross Disciplinary Conference on the Preservation and Study of Modern and Contemporary Art

"Presented by the Getty Conservation Institute and the Getty Research Institute, "The Object in Transition: A Cross Disciplinary Conference on the Preservation and Study of Modern and Contemporary Art", will explore some of the key issues surrounding the conservation of contemporary sculpture, painting, and mixed-media artworks, and the collaborative possibilities, primarily between conservators, art historians, and curators, working in these fields. The two-day event will feature intensive professional dialogues on case studies and general panel discussions. Topics will include the importance of an artwork's surface, dealing with process, the artist's voice and intent, the life and death of objects, and examining multi-disciplinary collaboration. Artists to be discussed include Eva Hesse, Sol Le Wit, Roy Lichtenstein, Piet Mondrian, Bruce Nauman, Barnett Newman, David Novros, and James Turrell."

H-Germanistik

14.-17. Oktober 2008, Bern, Schweiz

Call for Papers: Praktiken des Wissens und die Figur des Gelehrten im 18. Jahrhundert

"Wissen ist eine zentrale Kategorie zur Beschreibung der neuzeitlichen Gesellschaft geworden. Die Entwicklung des Wissens steht in einer dynamischen Wechselbeziehung mit dem Wandel in Gesellschaft, Ökonomie und Kultur. Dabei sind es nicht nur die Inhalte, sondern ganze Wissenskulturen, die sich ändern und neu entstehen. Neben tradierte Denkkategorien treten neue Überzeugungen und Methoden. Die Wissensproduktion findet statt im Rahmen von institutionellen, sozialen und politischen Bedingungen unterschiedlichster Art. Die Tagung nähert sich diesem komplexen Gebilde der Wissenskultur, indem sie die Gelehrten als massgebliche Akteure ins Zentrum stellt. Zu fragen ist, warum, wie und zu welchen Zwecken Gelehrte im 18. Jahrhundert Wissen sammeln, produzieren, kritisieren, propagieren, verbreiten und umsetzen. Sie interessieren im Hinblick darauf, welche Rollen sie einnehmen, welche Bilder sie von sich selbst vermitteln und wie sie wahrgenommen werden."

H-Germanistik

31. Dezember 2007, Exeter, UK

Call for Papers: Haare - Theatralität, Performanz, Performativität"Als Ergänzung für einen Konferenzband zum Thema „Haare zwischen Fiktion und Realität“, dessen Erscheinen im LIT Verlag (Münster) für Ende 2008 geplant ist, sind noch weitere Beiträge zur Wahrnehmung und Funktion von Haare(en) willkommen. Der interdisziplinäre Band setzt sich zum Ziel, nicht allein die Wahrnehmung der Haare in fiktionalen Texten und Kontexten zu untersuchen, sondern will bewusst die Perspektiven der Soziologie, Politologie, Kunstwissenschaft und Theaterwissenschaft mit einbeziehen. Außerdem sind Beiträge willkommen, die sich aus praktischer Sicht (etwa der von Perückenmachern) mit dem Thema auseinandersetzen." Abstracts (ca. 300 Wörter) bis 31.12.2007 bitte an: Dr Birgit Haas, University of Exeter, Dept of Drama, Email:

H-ArtHist

5.-6. September 2008, Hamburg

Call for Papers: Internationaler Workshop Sport und Körperkultur in der Sowjetunion

"Der Sport und die Körperkultur in der Sowjetunion prägten und verwirklichten ein sozialistisches Menschenbild. Im Bereich des Sports kreuzten sich Diskurse über technologischen Wandel, die modernen wissenschaftlichen Leitdisziplinen Physiologie, Biologie, Medizin und Hygiene sowie über die "Mechanisierung" und Perfektionierung des menschlichen Körpers und seiner Leistungsfähigkeit. Der Sport als Instrument eines staatlich gesteuerten "social engineering" barg aber auch sozialen Sprengstoff und konnte zum Indikator schleichender gesellschaftlicher Erschöpfungszustände werden. Im Kern richtet sich das Erkenntnisinteresse des Workshops somit auf das Spannungsverhältnis zwischen der affirmativen und der subversiven Wirkung gesellschaftspolitisch modellierter Körperkonzepte und Sportpraktiken. Der zeitliche wie regionale Schwerpunkt liegt auf der Sowjetunion." Vorschläge in Form eines maximal einseitigen abstracts sind bis zum 31. Januar 2008 einzusenden an Sandra Budy, E-Mail: .


H-ArtHist

8. Dezember 2007, Leipzig

Kolloquium und Ausstellung: Die Gegenwart des Vergangenen. Strategien im Umgang mit sozialistischer Repräsentationsarchitektur

"Fast zwei Jahrzehnte ist es her, dass friedliche Proteste zum Zusammenbruch der sozialistischen Regime in Deutschland und Osteuropa führten. Doch immer noch provoziert die Frage nach dem angemessenen Umgang mit deren allerorten sichtbaren architektonischen Hinterlassenschaften heftige Diskussionen. Was lohnt es zu erhalten, zu musealisieren, einer gewandelten Nutzung zu übergeben und mit welchen Argumenten lässt sich eine Beseitigung begründen?"


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