Wissenschaftsjahr 2007 - Montag, 3. September 2007

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Montag, 3. September 2007

H-ArtHist

Rezension: Noël Reumkens über "Lesen ist wie Sehen. Intermediale Zitate in Bild und Text", herausgegeben von Silke Horstkotte, Karin Leonhard

Der Sammelband enthält elf Beiträge über unterschiedliche Manifestationen von intermedialen Wechselbeziehungen zwischen Bild und Text. Den wichtigsten Fokus des Bandes sollen Mediengrenzen überschreitende Zitate bilden. In der Praxis sind diese jedoch keineswegs in allen Aufsätzen tatsächlich der Hauptgegenstand des Interesses - außer der Zitatbegriff werde sehr breit gefasst, meint der Rezensent. Dennoch sei der Band nicht nur aufgrund der dargebotenen einzelnen intermedialen Fallstudien, sondern auch für die Theoriebildung der Intermedialität im Allgemeinen von großem Interesse.

H-ArtHist

20. bis 23. September 2007, Einsiedeln / Schweiz

Kolloquium: Die Basilika. Ein herausragender Bautypus der europäischen Architekturgeschichte

Kein anderer Bautypus war für die Geschichte der europäischen Architektur so folgenreich wie die Basilika, die als bauliche Leitform den abendländischen Kirchenbau von der Antike bis weit in das 20. Jahrhundert hinein geprägt hat. Sowohl für die mittelalterliche Architekturentwicklung als auch für das neue Verständnis des Sakralbaus in Renaissance, Barock und Moderne war die Basilika Basis und Ausgangspunkt für immer neu entflammende architekturtheoretische Diskussionen. Das internationale Kolloquium wird neben Archäologen, Architektur- und Kunsthistorikern nun auch Philologen, Historiker und Theologen zusammenführen, um die Diskussion erstmals zu einem alle Fächer übergreifenden Ergebnis zu bringen.

H-Museum

24. bis 26. April 2008, Goettweig

Konferenz: Blick im 21. Jahrhundert. Wider den "Analpha-BILD-ismus"

Wohl niemals zuvor hat sich die Welt der Bilder und die Methoden Bilder zu erzeugen so nachhaltig verändert wie in unserer jüngsten Gegenwart. Waren Bilder früher  Ausnahmeerscheinungen,sind wir heute von Bildern gleichsam umsponnen.Die interdisziplinäre Konferenz möchte die Herausforderung annehmen und versuchen, Bestandsaufnahme zu machen. Erklärtes Ziel ist es hierfür verstärkten Austausch zwischen Geisteswissenschaften und Naturwissenschaften zu fördern, um transdisziplinäres Arbeiten zu ermöglichen.

H-Museum

2. September 2007, Dresden

Aktionstag: Restaurierung und Digitalisierung des schriftlichen Kulturguts in Deutschland

Bibliotheken und Archive sichern die wissenschaftliche und kulturelle Überlieferung, sie sind das Gedächtnis der Menschheit. Mit der Restaurierung kostbarer Handschriften, Noten und Drucke, mit der Rettung des vom Säuretod betroffenen Papiers und der Digitalisierung und Langzeitarchivierung stehen die Archive und Bibliotheken vor großen  Herausforderungen. Am Nationalen Aktionstag wird über Erfolge und Aufgaben, Methoden und Projekte, Länderprogramme und private Buchpatenschaften informiert.

H-Germanistik

5. bis 9. September 2007, Bonn

Kolloquium: Text und Normativität im deutschen Mittelalter

Ziel der Konferenz ist es, die Möglichkeiten mittelalterlicher Texte (und ihrer ästhetischen, materiellen und medialen Konkretionen) zu beschreiben, durch die Thematisierung von Normen auf die Prägung kollektiver und individueller Identitäten einzuwirken. Dabei geht es nicht allein um Akte der Setzung, der Vermittlung, der Explikation und Sicherung von Normen, sondern ebenso um Prozesse ihrer Destabilisierung, Auflösung und Neusetzung.

H-Germanistik

14. bis 16. September 2007, Wielandgut Oßmannstedt

Konferenz: Seume und Weimar

Nur sehr wenig hatte Johann Gottfried Seume (1763-1810), der als Wanderer, Soldat und Reiseschriftsteller im Gedächtnis der Literaturgeschichte blieb, mit den Ideen des klassischen Weimar gemein. Weder politisch noch ästhetisch folgte er in seinen vielfältigen Schriften, die über den Rahmen seines berühmten Reiseberichtes "Spaziergang nach Syrakus" hinausgingen, den Ideen der Weimarer Köpfe. Dass Seume dennoch nicht ohne Beziehung zu ihnen war, sich also eine gänzlich anders angelegte Denkweise mit den an Anna Amalias Hofe geförderten Entwicklungen nicht nur vereinbaren ließ, sondern auch als durchaus relevante Strömung einer breiten Kultur um 1800 Bestand hatte, wollen verschiedene Untersuchungen auf der Tagung näher beleuchten.

H-Germanistik

13. bis 15. September 2007, Berlin

Konferenz: Neugier und Tabu. Regeln und Mythen des Wissens

Mit dem Wissen ist es, wie wir spätestens seit dem Sündenfall wissen, eine Crux: Was man wissen will, ist nicht immer das, was man wissen darf oder muss. Was man wissen darf oder muss, ist nicht immer das, was man wissen will. Doch unterliegt das Wissen nicht bloß Gebot und Verbot, nicht allein den Prinzipien der Rationalität oder Kausalität. Vielmehr ist es auch Ziel eines spannungsreichen Begehrens. Man ist neugierig nach ihm, wie man es mit einem Tabu belegt. Derart sind Neugier und Tabuisierung zwei Modi der Regulierung (und Produktion) von Wissen. Auszugehen ist von facettenreichen Prozessen der Umbesetzung und Verschiebung dieser Modi, die sich in den Bereichen von Kunst und Literatur beobachten lassen.

H-Soz-u-Kult

Rezension: Mathias Mutz über "Von der Gottesgabe zur Ressource. Konflikte um Wald, Wasser und Land in Spanien und Deutschland seit der frühen Neuzeit - De la Conservación a la Ecologiá. Estudios históricos sobre el uso de los recursos naturales y la sostenibilidad", herausgegeben von  Marie Luisa Allemeyer, Manfred Jakubowski-Tiessen und Salvador Rus Rufino

Umweltgeschichte wurde bisher überwiegend aus einer nationalen oder regionalen Perspektive betrieben worden. Der aus einer Tagung des (ehemaligen) Max-Planck-Instituts für Geschichte und der Representación Histórica Española en Alemania hervorgegangene Sammelband will dazu beitragen, den Dialog auszuweiten und zu vertiefen. Trotz zahlreicher inhaltlicher Querverbindungen, die das Erkenntnispotential international vergleichenden Arbeitens andeuten, bleibe am Ende die Frage, wie die Verknüpfungen zwischen Deutungsmacht, Ökonomie und Umwelt konzeptionell besser gefasst werden könnten, meint der Rezensent.  Insgesamt aber verdeutliche der Band, dass die Umwelt als Konfliktfeld zu Unrecht in der Geschichtswissenschaft lange wenig Beachtung gefunden hat.

H-Soz-u-Kult

1. bis 2. Juni 2007, Hannover

Tagungsbericht: Manfred Bolt über "Avantgarden und Politik"

Die Tagung wollte die bislang zu wenig beachteten Beziehungen von Avantgardebewegungen und Politik vor ihrem gesellschaftlichen Hintergrund sichtbar machen. Hierfür wurden sowohl die Avantgardebewegungen der Zwischenkriegszeit (z.B. Dadaismus, Surrealismus) als auch der unmittelbar von diesen beeinflusste US-Postmodernismus in den Blick  genommen. Bolts Urteil: ein zentraler Beitrag für jene historisch fundierte und kultursoziologisch informierte Theorie der Postmoderne, die in den USA entstand und bislang in Europa kaum angemessen rezipiert wurde.

H-Soz-u-Kult

Rezension: Detlef Döring über "Gelehrtenkultur als symbolische Praxis. Rang, Ritual und Konflikt an der Universität der Frühen Neuzeit" von Marian Füssel

Die wissenschaftliche Forschung der letzten Jahrzehnte hat sich der Untersuchung der Bedeutung von Repräsentation in der frühmodernen Gesellschaft mit wachsender Intensität zugewandt. Es geht dabei um die Beantwortung der Frage: Wie gelangte die politisch-soziale Ordnung zur symbolischen Darstellung? Füssels Dissertation widmet sich dem Hochschulbereich - und das nicht nur an einem einzigen Ort, sondern geradezu flächendeckend. Trotz einiger Abstriche handele es sich bei der vorliegenden Studie um ein Pionierwerk, das innerhalb der seit einiger Zeit erfreulicherweise anwachsenden universitätsgeschichtlichen Forschungen eine besondere Leistung darstellt, meint der Rezensent.


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