Wissenschaftsjahr 2007 - Montag, 23. April 2007

Springen Sie direkt: zur Hauptnavigation zu zusätzlichen Informationen





Montag, 23. April 2007

H-ArtHist

Rezension: Ulrike Sturm über "Building America. Die Erschaffung einer neuen Welt", herausgegeben von Anke Köth, Anna Minta und Andreas Schwarting

Der vorliegende Sammelband fasst einige Ergebnisse des Forschungsprojektes "Architektur als Behauptung von Institutionalität und Geschichtlichkeit" an der Technischen Universität Dresden zusammen. Bei aller Unterschiedlichkeit der Beiträge biete der Sammelband eine anregende Lektüre, so die Rezensentin. Das Bekannte erscheine nach der Lektüre des Bandes ein Stück weit weniger bekannt und ermögliche so wissenschaftliche Distanz. Die "amerikanische Identität" werde hier nicht ihrer Mythen beraubt, sondern um einen Blick in die Werkstatt der Bilderfindung bereichert.

H-Soz-u-Kult

Rezension: Andreas Klingenberg über "Augustus" von Klaus Bringmann

Gleich zu Beginn stellt Bringmann die zwei Gesichter des Augustus heraus, den er treffend als "wirkungsmächtigste und widersprüchlichste Gestalt der römischen Antike" charakterisiert: Dem "Hochverräter" und "Totengräber" der Republik stand der "Begründer eines Weltfriedens" und "Vater des Vaterlandes" gegenüber. Dieser Zwiespalt prägte die Bewertung von Augustus seit der Antike. Auch wenn das Bild des Augustus in dieser Arbeit insgesamt keine grundlegende Änderung erfährt, finden sich im Detail doch viele interessante Beobachtungen. Das vorgegebene Ziel, „klar und informativ ein allgemein verständliches Bild“ für ein breiteres Publikum zu zeichnen, werde mit Bravour erfüllt, schreibt der Rezensent.

H-Museum

Rezension: Katrin Pieper über "Museums, Prejudice and the Reframing of Difference" von Richard Sandell

Immer noch existiert eine große Kluft zwischen der zumeist universitär verorteten Museumstheorie und der Praxis der Ausstellungsgestaltung. Sandell sei überzeugt, dass Museen einen bedeutenden Beitrag im Kampf gegen soziale Ungleichheit leisten können, was durchaus dem Selbstverständnis musealer Institutionen entspreche, urteilt der Rezensent. Sandells empirisch-theoretische Untersuchung der Interpretations- und Interaktionsprozesse zwischen Besuchern und Ausstellung findet er detail- und aufschlussreich. Für eine weitere, umfassendere Auseinandersetzung mit dem Thema seien Museumsfallstudien vonnöten, die sich auch vor der kritisch-analytischen Perspektive nicht scheuen sollten.

H-Soz-u-Kult

1. bis 2. März 2007, Wien

Tagungsbericht: Wie europäisch ist die Oper? Das Musiktheater als Zugang zu einer kulturellen Topographie Europas

Im Mittelpunkt dieser Konferenz stand die Fragestellung, inwieweit die Oper als eine europäische Kunstform zu betrachten ist. Die Schwerpunkte lagen – neben den Metropolen Wien, London, Paris und Mailand – auf dem Vergleich zentral- und osteuropäischer Länder und Zentren wie Zagreb, Budapest und Belgrad. Die außerordentlich vielfältigen Referate beleuchteten die europaweite Rezeption und Produktion der Oper – mehrfach wurde betont, wie sehr sich die französischen und italienischen Opernmärkte überschnitten. Es bleibt aber weiterhin zu untersuchen, warum die Oper gerade an den Rändern Europas und weit darüber hinaus als genuin europäisch wahrgenommen wird.

H-ArtHist

2. April 2007 bis 24. Juni 2007

Online-Ausstellung: Casa Zuccari. Ein Florentiner Künstlerhaus

Die Ausstellung dokumentiert erstmals in Digitalfotos herausragender Qualität den Bau und die eindrucksvolle Freskenausstattung der sogenannten Casa Zuccari, eines als Wohnhaus und Atelier eines Künstlers erbauten Anwesens, das heute vom Kunsthistorischen Institut in Florenz genutzt wird. Es ist die zweite Online-Ausstellung der Photothek des Kunsthistorischen Instituts.

H-Germanistik

24. April bis 17. Juli 2007, Berlin

Ringvorlesung: Geschlecht in Wissenskulturen

In der Ringvorlesung wird nach dem Funktionieren von "Geschlecht" in unterschiedlichen Kulturen des Wissens gefragt. Grenzziehungen zwischen Wissenskulturen werden heute durch die Analyse von "Geschlecht" in Frage gestellt. Die Instrumentalisierung von "Geschlecht" scheint eine zentrale Rolle zu spielen bei der Konstituierung und Aufrechterhaltung dieser Kulturen in ihrer Unterschiedlichkeit. Die Beiträge beziehen sich schwerpunktmäßig auf das 20. und 21. Jahrhundert. Eingeladen sind Referenten aus Wissenschaftsgeschichte, Sozial- und Kulturwissenschaften sowie aus Philosophie und Technikforschung.

H-Germanistik

25. April bis 18. Juli 2007, Tübingen

Ringvorlesung: "Literatur und Philosophie: Wechselwirkungen, Parallelentwicklungen, Abgrenzungen"

Wie literarisch ist die Philosophie? Wie philosophisch ist die Literatur? Als Wirklichkeit(en) reflektierende Schreibweisen verweisen Literatur und Philosophie immer wieder aufeinander. Gerade weil Literatur und Philosophie sprachlich verfasste Formen der Weltaneignung und des Weltenentwurfs sind, befinden sie sich in einer ständigen Dynamik von Verlangen und Abwehr, in einer Bewegung zwischen Abgrenzung und Grenzüberschreitung. Die interdisziplinäre Vorlesungsreihe beleuchtet die vielfältigen Wechselbeziehungen, Parallelentwicklungen und Abgrenzungen von Literatur und Philosophie aus literatur- bzw. kulturwissenschaftlicher wie aus philosophischer Perspektive.

H-Germanistik

27. April 2007, Berlin

Workshop: Suchbefehle: Analog/Digital

Es ist nicht immer leicht, die Informationen zu finden, die man sucht: Das gilt für das Internet ebenso wie für Bibliotheken und Archive. Um auf Bücher oder archivierte Materialien gezielt zugreifen zu können, muss man wissen, wo und wie man suchen muss. Auch im Internet erlauben Suchmaschinen wie Yahoo und Google eine gezielte Keywordsuche meist erst durch den Einsatz spezieller Suchbefehle. Der Workshop will zum einen der Frage nachgehen, wie Suchbefehle in analogen und digitalen Systemen ausgeführt werden, aber auch, wie der mediale Wandel von Suchfunktionen den Gegenstandsbereich der Suche verändert. Die Analyse von größeren Text-Archiven könnte zudem ein entscheidender Beitrag der Literatur- und Textwissenschaften zu einer künftigen Kulturwissenschaft sein.

H-ArtHist

3. bis 4. Mai 2007, Karlsruhe

Konferenz: Bildprozesse. Imagination und das Imaginäre im Dialog zwischen Kultur- und Naturwissenschaft

Das Anfang der 90er Jahre von der Kognitionsforschung ausgerufene "Jahrzehnt des Gehirns" hat auch die Geistes- und Kulturwissenschaften herausgefordert. Die Tagung wird im Dialog von Natur- und Kulturwissenschaftlern eine Diskussion über die kreative Energie der Imagination in den Künsten und Medien und die sie begleitenden neuronalen Prozesse führen. Ziel dieses interdisziplinären Unternehmens ist eine gemeinsame Perspektive auf die Frage, inwiefern sich beide als adäquate oder sogar notwendige Dialogpartner in Fragen, die die Imagination und das Imaginäre betreffen, einen Erkenntnisgewinn verschaffen können.

H-Museum

13. bis 14. Juni 2007, Lübeck

Konferenz: UNESCO-Welterbestätten in Europa - Ein Netzwerk für Kulturdialog und Kulturtourismus. Konferenz im Rahmen der deutschen EU-Ratspräsidentschaft

Als herausragende Orte des europäischen Kultur- und Naturerbes können Welterbestätten einen sichtbaren Beitrag zur Förderung des kulturellen Austauschs innerhalb der EU leisten. Sie können außerdem zur Entwicklung eines hochwertigen europaweiten Kulturtourismus beitragen. Mit weltweit 830 Stätten in über 130 Staaten ist das Welterbe auch ein hervorragendes Instrument für den Kulturdialog Europas mit anderen Weltregionen. Zusammen mit Kulturpolitikern, Denkmalschützern, Tourismusexperten sowie Managern von europäischen Welterbestätten sollen Strategien und nachhaltige Nutzungskonzepte erarbeitet werden, um die Welterbestätten für künftige Generationen zu bewahren. Bestehende Kooperationsansätze sollen weiterentwickelt werden, um die Faszination des kulturell vielfältigen Welterbes auch für den europäischen Integrationsprozess fruchtbar zu machen.


Springen Sie direkt: zur Hauptnavigation zum Seitenanfang