Wissenschaftsjahr 2007 - Montag, der 16. April 2007

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Montag, der 16. April 2007

H-Soz-u-Kult

Rezension: Hennig Hoff über "From World War to Cold War. Churchill, Roosevelt, and the International History of the 1940s" von David Reynolds

Der Historiker David Reynolds legt mit "From World War to Cold War" eine Geschichte der 1940er-Jahre und der "special relationship" zwischen den USA und Großbritannien vor. In Kapiteln wie "World War", "Churchill" und "Roosevelt" analysiert er Kernfragen der britisch-amerikanischen Beziehungen in der Kriegs- und Nachkriegszeit und deren nachhaltige Wirkungen auf die internationale Politik. Reynolds erinnere noch einmal daran, dass historische Entwicklungen keineswegs vorbestimmt und unausweichlich sind, schreibt der Rezensent. Zudem gelinge es ihm, selbst der so ausführlich erforschten Zeitspanne von 1940 bis 1950 noch überraschende Erkenntnisse abzugewinnen.

H-Soz-u-Kult

Rezension: Hilmar Sack über "Die Bedeutung der Tradition für die Markenkommunikation", herausgegeben von Nicolai Oliver Herbrand und Stefan Röhrig

Nicolai Oliver Herbrand und Stefan Röhrig diskutieren in ihrem Sammelband die Bedeutung der Vergangenheit für Gegenwart und Zukunft im Bereich Werbung und Marketing. Lesern aus Forschung und Praxis soll veranschaulicht werden, dass die erfolgsrelevante Ressource ‚Historie’ eine effektive und effiziente Grundlage für Markenkommunikation ist. Die verbreitete Meinung, dass die Beschäftigung mit Geschichte in Unternehmen noch immer ein Schattendasein führe, werde zwar überzeugend widerlegt, so die Rezensentin, doch blieben einige Theorien und Thesen fraglich und der Sammelband daher insgesamt unbefriedigend.

H-Soz-u-Kult

Rezension: Nadine Rossol über "Berlin Alexanderplatz. Radio, Film, and the Death of Weimar Culture" von Peter Jelavich.

Nadine Rossol notiert erfreut, dass Jelavich das Stichwort "Weimar Culture" nicht so eng wie üblich an den Zeitrahmen zwischen Beginn und Ende der so genannten Weimarer Republik knüpft. Die Arbeit zeige anschaulich, wie durch Unsicherheit, vorauseilendem Gehorsam und Angst vor finanziellen Ausfällen ein Klima entstand, das den Übergang zur NS-Kulturpolitik erleichterte. Jevalich verfolgt exemplarisch das Schicksal zweier Hörspielfassungen und einer Verfilmung von Döblins "Berlin Alexanderplatz". Dabei erscheine nicht Hitlers Machtergreifung als der entscheidende kulturpolitische Wendepunkt, das Ende pluralistischer und experimenteller Kulturproduktionen datiere Jelavich vielmehr auf das Jahr 1931, ab dem die Angst vor Nazi-Unruhen zur Betonung rechtsgerichteter Themen geführt habe.

H-Soz-u-Kult

Rezension: Rüdiger Wenzke über "‚Republikflucht’. Flucht und Abwanderung aus der SBZ/DDR 1945 bis 1961", herausgegeben von Damian van Melis und Henrik Bispinck.

Sie wurden von den Herrschenden in der DDR als Verbrecher, Verräter, Kriminelle und Saboteure abgestempelt, denen man angeblich keine Träne nachweinte: die so genannten "Republikflüchtigen", die vor dem Mauerbau jährlich zu Hunderttausenden den "besseren" deutschen Staat in Richtung Westen verließen. Der von Damian von Melis und Henrik Bispinck vorgelegte Band untersucht die "Wechselwirkung zwischen deutsch-deutscher Fluchtbewegung und der Politik der SED zur Umgestaltung der Gesellschaft in der [Sowjetisch Besetzten Zone] bzw. der DDR zwischen Kriegsende und Mauerbau". Und dies sehr differenziert, wie der Rezensent findet.

H-Germanistik

Zeitschrift: „Das Mittelalter“, Heft 12,1 (2007)

Im ersten Heft der Zeitschrift "Das Mittelalter" geht es um "Angst und Schrecken im Mittelalter". Die Schwerpunkte sind einerseits die Funktionalisierung von Angst für politische Zwecke oder als Mittel der Ausgrenzung, andererseits Strategien zur Bewältigung von Angst. Matthias Vollet schreibt etwa über "Angst und Terror als Instrument der Conquista Lateinamerikas", Gisela Drossbach über "Gewalt gegen Frauen" und Notger Slenczka über "Das Jüngste Gericht und die Angst in der Religion des Mittelalters".

H-Germanistik

Zeitschrift: "figurationen: gender – literatur – kultur2, Heft 2/2006

Das Thema der "figurationen": die "Enden der Fotografie". Fotografien verhalten sich zur Welt so, wie Gedichte sich zur Sprache verhalten. Sie zeigen, dass es immer noch etwas 'mehr' in der Welt gibt, obgleich sie dieser nichts zufügen, genau wie Gedichte mehr aus der Sprache holen, als in dieser eigentlich vorhanden ist. Die Beiträge in "Enden der Fotografie" widmen sich dem Verhältnis von Fotografie und Welt aus unterschiedlichen Perspektiven: Sie betrachten die Fotografie als Medium der Globalisierung, sie untersuchen die blinden Flecken in der Fotografie, die unseren Zugang zur Welt überhaupt möglich machen; und sie analysieren, wo die politischen und ästhetischen Absichten bestimmter Fotografen von ihren Bildern durchkreuzt werden.

H-Museum

24. April bis 23. Mai 2007, München

Vortragsreihe: "Der Kunstsommer 2007"

Die documenta 12 in Kassel, die Skulptur-Projekte Münster und die Biennale von Venedig, umgeben von der Art Basel und anderen Themeninszenierungen, die das Publikum der großen Ausstellungen zu sich locken, bestimmen den Fokus zur zeitgenössischen Kunst ab Mitte Juni. Johannes Kirschenmann und Florian Matzner, Hochschullehrer an der Akademie der Bildenden Künste München, haben mit Unterstützung der Stiftung Kunstakademie und des Bayerischen Kultusministeriums dazu eine Vortragsreihe konzipiert, die als Retro-Perspektive den Blick und das Nachdenken zur aktuellen Kunst schärfen und sensibilisieren soll.

H-ArtHist

29. April bis 01. Mai 2007, Berlin

Tagung: "Wege für das Berliner Schloss/Humboldt-Forum? Wiederaufbau und Rekonstruktion zerstörter Residenzschlösser in Deutschland und Europa (1945-2007)"

Mit dem Fall der Mauer wurde die Mitte Berlins Gegenstand einer lang anhaltenden und kontrovers geführten Architekturdebatte. Heftiger Streit entbrannte über den Wiederaufbau des 1950/51 gesprengten Schlosses und damit verbunden die Frage nach Abriss oder Erhalt des Palasts der Republik. Eine eindeutige Entscheidung brachte der Beschluss des Deutschen Bundestags vom Juli 2002, das Berliner Schloss als Humboldt-Forum "in seinen drei Barockfassaden und mit dem Schlüterhof wiedererstehen" zu lassen, "mit überwiegend neuzeitlich gestaltetem Interieur". Es geht heute also nicht mehr um das "ob" eines Wiederaufbaus, sondern allein um das "wie". Das Symposium soll anhand konkreter Beispiele die Erfahrungen erörtern, die andernorts beim Wiederaufbau bzw. der Rekonstruktion kriegszerstörter Residenzschlösser und ihrer Nutzung seit 1945 gewonnen wurden und werden.

H-Museum

7. Mai 2007, Oberhausen

Podiumsdiskussion zu den Internationalen Kurzfilmtagen Oberhausen

Politische und gesellschaftliche Konflikte wurden in Oberhausen nicht nur in den Filmen ausgetragen. Die heutige Informationsgesellschaft wirft jedoch viele Fragen nach Meinungsbildung, Medienwissen und Informationszugang auf, die sich in den 1960er oder 70er Jahren nicht einmal entfernt stellten. Wissenschaftler, Kuratoren, Künstler und Autoren diskutieren aktuelle ästhetische, technologische, kulturpolitische und wirtschaftliche Fragen und deren Relevanz für Produktion, Distribution und Präsentation der kurzen Form.

H-ArtHist

30. Juni 2007, Dresden

Tagung zur Ausstellung "Bilder | Maschinen. Fotografie und Film mit Geräten der Firma Heinrich Ernemann"

Aus Anlass der Eröffnung einer Ausstellung von Apparaten und Dokumenten zur Geschichte der Ernemann-Werke in den ehemaligen Büroräumen der Firma am 13. Juni 2007 findet in der Technischen Sammlung der Stadt Dresden eine Tagung statt. Untersucht werden technische Aspekte der von 1889 bis zur Fusion in der Zeiss-Ikon AG 1926 hergestellten Foto- und Kinoapparate, Fragen zu deren Vermarktung und Nutzung sowie die mit diesen Geräten verbundene Bildproduktion. Dabei geht es zum Beispiel auch um die Kooperation zwischen Fotoindustrie und Technischer Hochschule oder die Reklame der Firma Ernemann.

H-Germanistik

15. bis 17. November 2007, Lódz (Polen)

Konferenz: "Felix Austria – Dekonstruktion eines Mythos? Das österreichische Drama und Theater seit Beginn des 20. Jahrhunderts"

Die Universität Lodz und das Österreichische Kulturforum Warschau laden ein zu einer Debatte über das breite Spektrum des Dramas und Theaters in Österreich seit Beginn des 20. Jahrhunderts. Dabei geht es unter anderem um die Dekonstruktion des Österreich-Mythos’ als eines von inneren Widersprüchen freien Staates, die Bewältigung von negativen Aspekten in der eigenen Geschichte, die Kritik am Gesellschaftssystem mit seinen archaischen Gruppenrelationen und die Entmythologisierung von Ideologien und bürgerlichen Werten.


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