Wissenschaftsjahr 2007 - Montag, 02. April 2007

Springen Sie direkt: zur Hauptnavigation zu zusätzlichen Informationen





Montag, 02. April 2007

H-Soz-u-Kult

Rezension: Gert Audring über „Die politische Ökonomie des antiken Griechenland“ von Armin Eich

Mutig und auch folgerichtig, findet der Rezensent, gehe Armin Eich das Problem einer Wirtschaftsgeschichte des antiken Griechenland an. Dabei gehe Eich, im Unterschied zu der bislang vorliegenden Forschung zu diesem Thema, von einem „allgemeinen Begriff der Politischen Ökonomie“ aus, der folglich auch auf alle historischen Gesellschaften übertragbar ist. Bei der Suche nach Parallelen in der Wirtschaftsgeschichte vermeide es Eich, die antike Geschichte gleichsam im Nachhinein als moderne darzustellen. Gert Audring kann das Buch uneingeschränkt empfehlen.

H-Soz-u-Kult

Rezension: Christian Büschges über „Das Europa der Aufklärung und die außereuropäische koloniale Welt“, herausgegeben von Hans-Jürgen Lüsebrink

Der Tagungsband analysiert aus historischer und vor allem kulturhistorischer Perspektive vielfältige Beziehungen zwischen Europa und der außereuropäischen Welt im Zeitalter der Aufklärung. Das Themenfeld der europäischen Rezeption der außereuropäischen Welt, so der Rezensent, sei in der Forschungslandschaft bereits fest etabliert. Dagegen vernachlässige der Band das Thema der gegenseitigen Wahrnehmung und Beeinflussung europäischer und außereuropäischer Gesellschaften, findet der Rezensent.

H-Soz-u-Kult

Rezension: Monica Rüthers über „Rausch und Diktatur. Inszenierung, Mobilisierung und Kontrolle in totalitären Systemen“, herausgegeben von Arpád von Klimó und Rolf Malte

Der Band fragt nach unterschiedlichen Motiven und Arten des Rausches und des „Rauscheinsatzes“ in Diktaturen, als individuelle Möglichkeit der Flucht vor „parteistaatlichen Zumutungen“ zum Beispiel oder als Beherrschungsinstrument der Regime, sei es im Deutschland der Nazizeit, in der DDR oder der Sowjetunion. Rausch, so betont die Rezensentin, bezeichne nicht einen, sondern, je nach Definition und Kultur, viele mögliche Zustände. Diese Unterschiede werden im Band offenbar auch gewürdigt, wobei Monica Rüthers eine analytische Kategorie vermisst: Gender.

H-Soz-U-Kult

7. bis 8. Dezember 2006, Freiburg

Tagungsbericht: Johanna Kunze und Olaf Schütze über „Geschichte und Krimi“ an der Universität Freiburg

Warum sind historische Kriminalromane, wie etwa Dan Browns „The Da Vinci Code“, so populär? Welche Geschichtsbilder werden in den Romanen erzeugt und welche Funktionen haben sie? Mit diesen und anderen Fragen loteten die Vorträge bei der Freiburger Tagung ein breites Themenfeld aus. Als fruchtbar empfanden die Rezensenten den interdisziplinären und kulturübergreifende Perspektive und den geschichtstheoretischen Zugang der Tagung – und freuen sich nun auf die baldige Veröffentlichung der Tagungsbeiträge.

H-ArtHist

Zeitschrift: Das Münster. Zeitschrift für christliche Kunst und Kunstwissenschaft, 1/07

Die Zeitschrift „Das Münster“ nimmt sich in dieser Ausgabe das Thema Spolien vor, also erbeutete, gefundene oder übrig gebliebene Architekturelemente, die im Lauf der Jahrhunderte aus unterschiedlichen Gründen in neue Bauten integriert wurden. Die Beiträge gehen dabei der Entwicklung des Begriffs und der Funktion von Spolien in unterschiedlichen Epochen und Kulturen nach, etwa bei antiken Säulen im Aachener Dom oder Resten jüdischer Architektur in Regensburg, die aus antisemitischen Motiven als Spolien umfunktioniert wurden.

H-Germanistik

Zeitschrift: German Studies Review 30, Heft 1

Im ersten Heft 2007 des German Studies Review, der von der German Studies Association und dem Carleton College in Minnesota, USA, herausgegeben wird, erscheinen neben einer Vielzahl von Buch- und Filmkritiken unter anderem Beiträge zu Goethes Volksbegriff und Habermas’ Begriff der „Lebenswelt“, zur Frage der Aufmerksamkeit bei Walter Benjamin, zur Gartenlaube und Deutschlands liberaler Expansionspolitik des 19. Jahrhunderts oder zu „Lola rennt“ als Deutsches Filmmanifest.

H-ArtHist

März bis Juni 2007, Zürich

Vortragsreihe: „Das Volk, das fehlt? Kunst und die kulturelle Produktion von Gemeinschaft“

Die Frage nach der "gesellschaftlichen Relevanz" von Kunst wird zumeist defensiv mit dem Hinweis auf ihre "kritische" Funktion oder ihr "negatives" Verhältnis zur bestehenden Ordnung des Sozialen beantwortet. Ihr Gemeinschaft stiftendes Potential, die Tatsache, dass sie in der einen oder anderen Weise stets positiv sozialisierend wirken kann – dieser politischen Perspektive ästhetischer Produktion zuzustimmen, fällt heute offenbar schwer. Die Vortragsreihe soll Gelegenheit geben, nicht nur die Wege und Abwege nachzuzeichnen, welche die Kunst im unsicheren Terrain zwischen Staatspolitik und einer "Politik der Freundschaft" beschritten hat, sondern auch die Situationen zu beleuchten, in die sie im Feld des Sozialen gestellt war und ist.

H-Germanistik

2. bis 4. April, Wolfenbüttel

Konferenz: „Die Rezeption Isaac Newtons in der europäischen Aufklärung“

Im Verlauf des 18. Jahrhunderts entwickelte sich Isaac Newton (1643–1727) zu einer Integrationsfigur der Aufklärung, deren Name gleichsam für die aufgeklärte wissenschaftliche Vernunft schlechthin stand. Die Newton-Rezeption weitete sich über Mathematik und Physik hinaus auf alle anderen Wissensgebiete und Wissenschaften aus, so dass in der zweiten Jahrhunderthälfte eine „Newtonsche Methode“ oder „Newtonsche Philosophie“ z.B. in der Erkenntnistheorie, Ästhetik, Ethik, Ökonomie und Politik

propagiert wurde. Die Tagung zielt auf eine umfassende und vergleichende Untersuchung der Newton-Rezeption auf dem europäischen Kontinent, der im Gegensatz zu Großbritannien noch nicht ausreichend bearbeitet wurde.

H-ArtHist

15.-17. April 2007, Düsseldorf

Symposium: "Krieg und Vertreibung in Europa. Interventionen von Kunst, Medien und Wissenschaft"

Das Symposium will die veränderte Rolle zur Diskussion stellen, die die Medien bei der Führung und öffentlichen Wahrnehmung von Krieg und Vertreibung übernommen haben. Die Wirkung der weltweit agierenden Medien ist längst in das Kalkül der kämpfenden Parteien eingegangen. Kriege sind heute auch Kämpfe um die Deutungshoheit der Bilder in den Medien. Gerade deshalb sind Medien keineswegs nur Beobachter des Kriegsgeschehens. Daher die Fragen: Wie intervenieren heutige Massenmedien im Kontext von Kriegen und ihren Folgen? Und: Was kann, was darf die Kunst angesichts von Krieg, Vertreibung und Terror?

H-Germanistik

27. bis 29. April, Trier

Konferenz: Friedrich Spee, der Reformer der Poesie und die Revolution des katholischen Kirchengesangs

Friedrich Spee ist der bedeutendste katholische Barocklyriker und der bekannteste Dichter von Kirchenliedern dieser Zeit im katholischen Deutschland. Seine Lieder haben unzählige Bearbeitungen und Vertonungen erlebt. Sie wurden in andere Sprachen übertragen und gelangten in niederländische wie tschechische Gesangbücher. Die Tagung würdigt darüber hinaus die kulturelle Bedeutung von Gesangs- und Gebetbüchern, denn diese waren Bestseller und zugleich echte Gebrauchsliteratur.

H-ArtHist

7. bis 9. Februar 2008, Trier

Tagung: Fremde in der Stadt. Ordnungen, Repräsentationen und Praktiken (13. bis 15. Jahrhundert)

Die Universität Trier und das Kunsthistorische Institut Florenz (MPI) rufen gemeinsam dazu auf, Beiträge zum Thema „Fremde in der Stadt“ einzureichen. Die Fragen dabei: Welche Figuren von Einschluss und Ausschluss finden sich in bildlichen, rituellen bzw. politischen Repräsentationen, zum Beispiel bei Festen und Prozessionen oder diplomatischen Begegnungen, oder bei wirtschaftlichen Tauschprozessen wie Handelsverbindungen? An welchen Orten, in welchen Räumen und Kontexten werden Fremde dargestellt, und wo bleiben sie unsichtbar? Erscheinen Fremde als Pilger, Sklaven, Gelehrte, Gesandte, Kaufleute oder Feinde im Bild?


Springen Sie direkt: zur Hauptnavigation zum Seitenanfang