Wissenschaftsjahr 2007 - Montag, 10. September2007

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Montag, 10. September2007

H-Soz-u-Kult

Rezension: Tobias Kaiser über "Jugend zwischen Kirche und Staat. Geschichte der kirchlichen Jugendarbeit in Jena 1970-1989" von Henning Pietzsch

Der Rezensent äußert sich ambivalent wie folgt: "Das Buch behandelt ein wichtiges Thema, liefert eine Fülle von detaillierten Informationen und ist über weite Teile spannend geschrieben. Der Ansatz, von den Akteuren ausgehend eine Mikrogeschichte zu schreiben, ist plausibel und lohnenswert. Dass Quellen "von unten", also aus unabhängigen Archiven und Befragungen genutzt werden, überzeugt gleichfalls. Dies hätte konsequent als methodisch-innovativ ausgebaut werden können. Stattdessen zeigen sich methodische Schwächen, weil theoretische Diskussionen gemieden werden. Für vergleichende Fragestellungen ist das Buch ebenfalls nicht geeignet. Dass Jena in der Entwicklung der Offenen Arbeit und der Opposition "eine zentrale Rolle einnimmt" (S. 27), wird anfangs postuliert, nicht in Frage gestellt und am Ende bestätigt." 

H-Soz-u-Kult

Rezension: Micha Braun "Denken des Raums in Zeiten der Globalisierung" von Michaela Ott und Elke Uhl (Hrsg.)

"Der vorliegende Sammelband fasst die gleichnamige Tagung am Internationalen Zentrum für Kultur- und Technikforschung an der Universität Stuttgart aus dem Jahr 2004 zusammen. Er besteht mit großer Geste auf einem interdisziplinären Zugriff auf sein Thema. [...] So finden sich unter den 21 Beiträgen neben Ansätzen aus den Sozial-, Kunst- und Kulturwissenschaften unter anderem auch Texte von Geographen, Ökonomen, Juristen, Physikern, Architekten, Künstlern und Psychologen. [...] Die breite Auswahl an Autoren eröffnet trotz der fragwürdigen und unbegründeten Klammer 'Globalisierung' ein spannendes Feld an aktuellen Auseinandersetzungen mit dem eingangs konstatierten Raumbegriff der Moderne. [...] Der Philosoph und Politikwissenschaftler Jens Badura [...] tritt  [beispielsweise] für einen Modus der 'kulturellen Alienität' ein: des Zulassens einer Konfrontation mit dem Anderen ohne vorherige Determination dieser Begegnung durch fertige Eigen- und Fremdbilder. [...] Die Physiker Günter Wunner und Georg Schiemann geben [dagegen] Einblick in physikalische und physikhistorische Raumvorstellungen und deren oftmaliger Differenz zur 'lebensweltlichen' Raumerfahrung." Der interessanten sowie spannenden Vielfalt des Bandes fehlt laut Rezensent allein der Zusammenhalt durch einen gemeinsamen Ansatz. 

H-ArtHist

10. bis 12. Oktober 2007, Münster

Konferenz: Symbolische Kommunikation und gesellschaftliche Wertesysteme vom Mittelalter bis zur Französischen Revolution

Die Tagung stellt das komplexe Verhältnis zwischen Bildlichkeit und symbolisch-rituellem Handeln in den Mittelpunkt. Das Programm sieht neben der wissenschaftlichen Vorbereitung einer Ausstellung zum Thema "Rituale in der Kunst und Kultur Mitteleuropas" eine beachtliche Anzahl von Vorträgen vor, u.a. von Jörg Jochen Berns aus Marburg, der über "Bildterror - Arten und Funktionen von Schreck- und Schockbildern vom 15. bis 17. Jahrhundert" spricht. Birgit Franke aus Münster thematisiert in ihrem Vortrag die Sprache der Dinge im höfischen Liebesdiskurs und Carsten-Peter Warncke aus Göttingen die Bildpropaganda der Reformationszeit. Das umfangreiche Programm finden Sie auf der Webseite der Uni Münster.

H-ArtHist

9./.10. Oktober 2007, Ljubljana

Symposium: Werk und Diskurs: Die Gegenwartskunst zwischen visueller Evidenz und Kommentarbedürftigkeit

"Seit Arnold Gehlen in den sechziger Jahren des vergangenen Jahrhunderts die prinzipielle "Kommentarbedürftigkeit" moderner Kunst betonte, vollzog sich in der seitherigen Entwicklung der Gegenwartskunst mehr und mehr eine Auflösung dessen, was man einst als künstlerische, visuell evidente Form von Kunstwerken bezeichnete. Statt von sichtbaren Formeigenschaften, so scheint es, wird die Werkidentität heutiger Kunstwerke in immer stärkerem Maße durch Diskurse gestiftet, die eine davon unabhängige, rein visuell basierte Rezeption der Werke gar nicht mehr möglich machen. Die Tagung mit Teilnehmern aus Deutschland, Österreich und Slowenien verfolgt das Ziel, diese Diagnose kritisch auf ihre Richtigkeit oder Unrichtigkeit hin zu überprüfen und darüber hinaus die grundsätzliche Frage zu erörtern, wie sich diskursive und visuelle Momente in klassischen und modernen Kunstwerken zueinander verhalten."

Weitere Informationen bei:

Prof. Dr. Stefan Majetschak

Kunsthochschule in der Universität Kassel

Menzelstraße 13-15

D-34121 Kassel

H-Museum

5. - 7. Oktober 2007, Gliwice/Gleiwitz

Konferenz: Deutsch-polnische Geschichte in Lokal- und Regionalmuseen

Die Academia Baltica lädt Mitarbeiter von lokal- und regionalgeschichtlichen Museen, Museumspädagogen und Geschichtsdidaktiker, aber auch interessierte freie Ausstellungsmacher aus Deutschland und Polen ein, sich mit der Darstellung von Heimat in lokal- und regionalgeschichtlichen Museen auseinander zu setzen. Hintergrund ist die Entstehung von zahlreichen lokal- oder regionalgeschichtlichen Museen in den ehemals zum Deutschen Reich gehörenden Gebieten in Polen, die hauptsächlich Zeugnisse der Alltagskultur aus der Zeit vor 1945 sammeln. Dem gegenüber stehen in Deutschland zahlreiche ähnliche Initiativen, zu einer fruchtbaren Zusammenarbeit kam es bisher aber noch nicht. Diese Lücke will die Konferenz schließen. Die Teilnehmer erhalten die Möglichkeit, in verschiedenen Workshops ihre eigenen Ausstellungen/ Sammlungen zu präsentieren und mit anderen zu diskutieren. Ziele sind neben Vernetzung und Austausch über Ausstellungsthemen und -inhalte eine weitere Professionalisierung der regionalgeschichtlichen Museumsarbeit. Die Gebühr für deutsche Teilnehmer beträgt 50,- EUR.

H-Germanistik

24.-28. September 2007, Freiburg im Breisgau

Konferenz: Deutscher Orientalistentag

Auf dem diesjährigen Orientalistentag werden Reiseberichte aus dem europäischen, arabischen und osmanischen Kontext miteinander verglichen. Grundlage bilden Text- und Bilddokumente wie zum Beispiel die "Persanischen Briefe" und der "Traum eines Eunuchs" von Montesquieu, der Reisebericht eines osmanischen Diplomaten nach Frankreich im Jahre 1720/1721 oder die Fotoreportagen von Annemarie Schwarzenbach (1933–1941) aus Vorderasien. Darüber hinaus setzen sich die Referenten mit theoretischen Fragen auseinander, u.a. mit der Wahrnehmung des Fremden und Konstruktion des Eigenen sowie mit okzidentalen und orientalischen Stereotypen im Wandel der Zeit.   


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