Wissenschaftsjahr 2007 - Montag, 16. Juli 2007

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Montag, 16. Juli 2007

H-ArtHist

Tagungsbericht: Andreas Matena über „'Venite et videte' - Kunstgeschichtliche Dimensionen der Aachener Heiligtumsfahrt. Interdisziplinärer Studientag des Kunsthistorischen Instituts der RWTH Aachen und der Bischöflichen Akademie des Bistums Aachen", 8. bis 9. Juni 2007
"Anläßlich der im Sieben-Jahres-Rhythmus stattfindenden Weisung der vier großen Aachener Tuchreliquien fragte der gemeinsam vom Kunsthistorischen Institut der RWTH Aachen und der Bischöflichen Akademie veranstaltete Studientag „Venite et videte“ nach den Ursprüngen sowie der Geschichte dieser Weisung. Mit einem breiten Spektrum von historisch, kunsthistorisch, theologisch und frömmigkeitsgeschichtlich ausgerichteten Vorträgen wollten die beiden Veranstalter die zentralen Aspekte der Aachenfahrt möglichst umfassend beleuchten." Insgesamt, meint die Rezensentin, könne der Studientag "als eine gelungene Veranstaltung gelten. Die Mischung aus rein informativen Vorträgen sowie solchen, die dezidiert eine These vorstellten, ist sicherlich als Reminiszenz an das klassische Akademiepublikum zu verstehen, leistete aber zugleich die Herstellung eines gemeinsamen Kenntnisstandes, welcher wiederum den Diskussionen zugute kam."

H-Soz-u-Kult

Tagungsbericht: Moritz Baßler über "Sushi in Rome. On travelling objects to and from Europe since 1945", 31. Mai bis 2. Juni 2007, Wien
"Sushi in Rom, der VW Käfer in den USA, Punkplatten in Deutschland; die Versuche, Dinge - seit 1945 zumeist massenproduzierte Waren - in neuen kulturellen Kontexten zu etablieren, können sehr unterschiedlich motiviert sein. Fast immer aber führen sie zu unvorhergesehenen
Umdeutungen, die gravierenden Einfluß auf die Bedeutung, den Gebrauch und letztlich sogar auf die Objekte selbst haben können. Wenn sich die Kulturwissenschaften der Aufgabe stellen wollen, Prozesse der Globalisierung in ihren semiotischen und pragmatischen Auswirkungen
zu analysieren, dann kann dieses Projekt - soviel wurde deutlich - erfolgversprechend nur im Verbund mehrerer Disziplinen in Angriff genommen werden. Ökonomische und soziale Implikationen des Transfers von Waren sind, so zeigte sich, nicht zu trennen von deren semiotischen Aspekten. Die Repräsentation und Reflexion kultureller Objektwanderungen in den Medien und schließlich in der Kunst erfordern darüber hinaus medienwissenschaftliche und hermeneutische Kompetenzen, historische Aspekte und die Analyse nationaler Stereotype treten hinzu."


H-Soz-u-Kult

Rezension: Udo Hartmann über "The fall of the Roman Empire" von Peter Heather und "The fall of Rome and the end of civilization" von Bryan Ward-Perkins
Die beiden Oxforder Historiker Bryan Ward-Perkins und Peter Heather widmen sich in ihren Publikationen einer historischen Zäsur, die seit Edward Gibbon Generationen von Gelehrten fasziniert hat: der Fall Roms im 5. Jahrhundert. Während Heather der Frage nachgeht, warum das Römische Reich nach 500 Jahren erfolgreicher Entwicklung untergegangen ist, stellt Ward-Perkins den Fall Roms als „Ende der Zivilisation“, als Zusammenbruch einer hochentwickelten materiellen Kultur dar. Beide Autoren geben in ihren brillant verfassten Büchern prägnante Antworten auf die Frage nach dem Untergang Roms; beide wenden sich dabei an ein breiteres Publikum, das sie nun auch in Deutschland erreichen werden: Die Arbeit von Ward-Perkins erschien bereits in einer deutschen Übersetzung im Theiss-Verlag, Heathers Buch folgt im Herbst bei Klett-Cotta.

H-Soz-u-Kult

Rezension: Birgit Studt über "Habit und Habitus. Mönche und Humanisten im Dialog" von Harald Müller
"Über das Verhältnis des Renaissance-Humanismus zur klösterlichen Welt des späteren Mittelalters herrschen in der Forschung widersprüchliche Einschätzungen. Während man auf der einen Seite eine grundsätzliche Unvereinbarkeit von Kloster und Humanismus annimmt, wird andererseits immer wieder auf die enge Verbindung zwischen einer durch die spätmittelalterlichen monastischen Reformbewegungen getragenen wissenschaftlichen Erneuerung der klösterlichen Bildung mit dem Humanismus verwiesen. Harald Müller nimmt in seinem Buch eine grundsätzliche Neubestimmung dieses Verhältnisses vor, indem er nach Umfang und Qualität der Teilhabe von Klosterangehörigen am Humanismus fragt." Mit seinen "differenzierten Ergebnissen" habe Harald Müller "wichtige Impulse für die künftige Erforschung des Humanismus gesetzt", meint die Rezensentin.


H-ArtHist

Zeitschrift: Fotogeschichte, Heft 104, Sommer 2007
Wir kennen die New York-Fotos von Weegee, wir kennen die Alpenaufnahmen der Brüder Bisson und wir kennen auch die Bilder, die das Mädchen Anne Frank berühmt gemacht haben. Viele dieser Fotografien wurden und werden immer wieder abgebildet. Das vorliegende Heft stellt - mit Ausnahme einer wieder entdeckten Serie von Polizeifotografien aus Zürich (1853) - keine neuen Bilder, sondern relativ bekannte Konvolute vor. Es versucht allerdings, einen anderen, ungewohnten Blick auf diese Fotografien zu werfen. Und zwar dadurch, dass es vor allem die komplexen gesellschaftlichen Kontexte, in denen die Aufnahmen zustande kamen, ins Zentrum rückt und weniger die schillernde Person der Fotografen. Auf diese Weise möchte dieses Heft der FOTGESCHICHTE dem gegenwärtigen Trend zum Monografischen und zur unkritischen Überhöhung der Fotografen entgegenwirken.

H-Germanistik

Zeitschrift: figurationen. gender literatur kultur, Heft 1/2007
Armut, verstanden als ökonomische Mangelsituation, wird derzeit auch in westlichen Gesellschaften als dringendes Problem diskutiert. In religiösen, philosophischen oder ästhetischen Kontexten hingegen stellt Armut oftmals ein Ideal dar, das mit Vorstellungen von freiwilliger Askese, Erwähltheit, Reduktion oder Einfachheit verknüpft ist. Offen bleibt jedoch die Frage, ob die antiken Cyniker, mittelalterlichen Mönche und modernen Materialkünstler die semantische Kehrseite ihres konzeptuellen Leitbegriffs je haben vollständig abschütteln können - oder wollen. Das vorliegende Heft versammelt Beiträge aus Kunstgeschichte, Architekturtheorie, Literatur- und Theaterwissenschaft. Die Autorinnen und Autoren gehen den Spuren nach, welche Mangel, Abhängigkeit und soziale Desintegration in den theoretischen Nobilitierungsbemühungen um einen sozialpolitisch verfemten Begriff möglicherweise hinterlassen haben, und analysieren das Wirkungspotenzial von "Geistiger Armut" und "Armer Kunst" im aktuellen gesellschaftlichen Kontext.


H-Museum

Debatte: "Geschichtsbilder des Deutschen Historischen Museums. Die Dauerausstellung in der Diskussion"
Die Eröffnung der neuen Dauerausstellung des Deutschen Historischen Museums (DHM) im Juni 2006 hat sowohl in der Presse als auch in der Fachwissenschaft für mehr Aufsehen ge sorgt als irgendeine andere historische Ausstellung in Deutschland der letzten Jahre. Dabei fiel ein Großteil der Kommentare eher kritisch aus. Die Zahl von über 700.000 Besuchern im ersten Jahr seit der Eröffnung und viele Besucherkommentare dokumentieren hingegen eine durchaus positive Resonanz. Den unterschiedlichen Bewertungen liegen verschiedene
Krite rien zugrunde: Während die einen vor allem das Narrativ der Ausstellung bewerten und feh lende Bereiche oder bestimmte Schwerpunktsetzungen kritisieren, schauen die anderen auf die imponierende Präsentation der rund 8.000 Objekte, die klare Gliederung der Ausstellung mit ihrem Hauptrundgang und den Vertiefungsräumen sowie die Fülle multimedialer Ange bote. Zeitgeschichte online dokumentiert die Debatte.

H-Germanistik

13. bis 14. Juli 2007, Köln
Konferenz: "...ist nit getruckt! - Mediävistische Editionen als Herausforderung"
Das Zentrum für Mittelalterstudien der Universität zu Köln veranstaltet unter Mitwirkung des Instituts für Dokumentologie und Editorik am Ende des aktuellen Sommersemesters einen Workshop, der sich insbesondere an Nachwuchswissenschaftler richtet und die methodische Grundlagen, Probleme und Lösungswege aktueller Editionsprojekte präsentieren und zur Diskussion stellen möchte. Um einen breiten Einblick in die editorischen Ansätze der unterschiedlichen Fachbereiche zu gewinnen, umfasst das Themenspektrum der Vorträge philologische, historische, kunsthistorische, philosophische und informationswissenschaftliche Aspekte.

H-ArtHist

17. Juli 2007, Jena
Podiumsdiskussion: Auslaufmodell oder Schrittmacher? Perspektiven und Probleme der aktuellen kunsthistorischen Renaissance-Forschung
Innerhalb der Kunstgeschichte kam der Renaissance-Forschung lange Zeit eine besondere Rolle zu. Seit der Etablierung des Fachs wurden zentrale Fragestellungen, Methoden und Paradigmen, etwa die besonders erfolgreiche Ikonologie, in der Auseinandersetzung mit der Kunst der Renaissance entwickelt. Diese Avantgarde-Rolle innerhalb der Kunstgeschichte scheint die Renaissance-Forschung inzwischen weitgehend eingebüßt zu haben. Aktuelle Debatten, etwa über bildwissenschaftliche oder medientheoretische turns der Disziplin, werden besonders an Beispielen moderner und zeitgenössischer Kunst verhandelt. Ist die einst erfolgreiche Renaissance-Forschung "in die Jahre gekommen"?
Wo steht die deutschsprachige Renaissance-Forschung im internationalen Vergleich? Wird die Renaissance noch zu den Kernbereichen der neuen, modularisierten Studiengänge gehören? Und nicht zuletzt: Welchen spezifischen Beitrag kann eine zeitgemäße Renaissance-Forschung zu den heute diskutierten Fragen erbringen?


H-Germanistik

15. bis 17. Oktober 2007, Fribourg, Schweiz
Konferenz: "Tradition der Sprichwörter und Exempla im Mittelalter"
Die Tradition der Sprichwörter, gelehrter oder volkssprachlicher Art, stand im Mittelalter in enger Beziehung mit der Tradition der Exempla. Diese beiden Traditionen haben alte und identische Wurzeln. Auf der einen Seite steckt in ihnen das Erbe der klassischen Antike
und auf der anderen dasjenige der christlichen Literatur. Eine weitere Quelle sollte man nicht vernachlässigen: die volkssprachliche Tradition, die im Mittelalter einen Schatz an Sprichwörtern und populären Erzählungen lieferte. Für den mittelalterlichen Autor waren die Sprichwörter und Exempla Techniken im Dienst des Diskurses, und so wurden sie auch meistens gebraucht. In den politischen Texten, im speziellen in den Fürstenspiegeln, verdichteten und illustrierten sie die politische Theorie; in den historischen Texten dienten sie als ethische Modelle oder als eine Art der verdichteten Moral. Welches Erbe hat der Westen von der arabischen Welt übernommen? Welche Veränderungen hat diese Tradition aufgrund ihrer Adaption an ein christliches Milieu erfahren? Welches waren die Produktionsorte der Überlieferung der Sprichwörter und der Exempla in Europa? Welche Zusammenhänge gibt es zwischen den verschiedenen Regionen Europas? Diese fundamentalen Fragen scheinen besonders geeignet für ein interdisziplinäres Colloquium.

H-Museum

5. bis 6. November 2007, Ermatingen, Schweiz
Konferenz: "Changing China: New Perspectives on Contemporary Art"
Es ist keine Neuigkeit, dass chinesische Kunst der aktuelle Liebling der Szene ist. Wird sie die westliche Kunst verändern? Was ist das Geheimnis ihres Erfolges? Wo findet chinesische Kunst statt - nur in Shanghai und Peking? Diese und andere Fragen werden auf dem UBS Arts Forum mit Urs Schöttli, Victoria Lu, Ai Wei Wei, Pi Li, Uli Sigg und anderen diskutiert. Darüber hinaus gibt Ole Scheeren (OMA, Peking) eine exklusive Preview des Bauprojektes für das Chinesische Zentralfernsehen (CCTV).


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