Wissenschaftsjahr 2007 - Montag, 2. Juli 2007

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Montag, 2. Juli 2007

H-Museum

Workshop: Podcasting im Kulturbetrieb

Der eigene Radiosender war noch vor wenigen Jahren eine unerreichbare Illusion. Jeder Kulturschaffende, der von einer eigenen Hörfunk- oderFernsehsendung träumte, wäre zu Recht belächelt worden. Mit dem Internet (Web 2.0) hat sich dies grundlegend geändert: Museen bieten eigene Wissensmagazine an, Theater veröffentlichen Interviews mit Ihren Stars und Kinos verschicken eigene Trailershows per Email. All das kostet die Betreiber der kleinen individuellen Sender lediglich Know-how, Arbeitskraft und ein paar geringfügige technische Investitionen. Wie Kulturbetriebe Podcasting einsetzen können, vermittelt dieser Workshop.

H-Soz-u-Kult

30. bis 31. März, Potsdam

Tagungsbericht: Erbe der Monarchie: Das Nachleben der Institution in der deutschen Politik und Gesellschaft nach 1918

Braucht eine Demokratie Schlösser? Lässt die Rekonstruktionswelle dynastischer Bauten - an prominenter Stelle das Berliner Stadtschloss - auf einen "republikanischen Missstand" schließen, auf einen Mangel an bürgergesellschaftlichem Selbstbewusstsein (Karin Wilhelm, Architekturhistorikerin)? Die Historikertagung in Potsdam hat das bisher gering erforschte Thema der versteckten Kontinuitäten von monarchisch geprägten Mentalitäten, politischen Erwartungen und gesellschaftlichen Bedürfnissen erstmals systematisch beleuchtet.

H-Germanistik

27. bis 30. Juni, Emmendingen

Konferenz: "Tatsachenphantasie!" - Alfred Döblins Poetik des Wissens im Kontext der Moderne

Alfred Döblins Todestag jährt sich am 26. Juni 2007 zum 50. Mal. Aus diesem Anlass findet das diesjährige Internationale Alfred Döblin-Kolloquium im baden-württembergischen Emmendingen statt, wo der Autor ("Berlin Alexanderplatz", 1929) im Alter von 78 Jahren gestorben ist. Insgesamt 20 wissenschaftliche Beiträge befassen sich mit Döblins Poetik des Wissens und mit dem medizinischen und psychiatrischen sowie dem anthropologischen und kulturgeschichtlichen Wissen, das er in seinen literarischen Texten verarbeitet.

H-ArtHist

11. Juli, Hamburg

Symposium: Schrecken und Lust. Die Versuchung des heiligen Antonius von Hieronymus Bosch bis Max Ernst

Die Legende vom verführten, bedrängten und gequälten Eremiten Antonius bot Künstlern seit dem späten Mittelalter reichen Stoff für phantastische Bildwelten: Hässliche Dämonen treffen auf laszive Schönheiten, kuriose Mischwesen bevölkern bizarre Landschaften, die Grenzen zwischen Schein und Sein, Wunsch- und Alptraum verschwimmen. Auf das Symposium im Juli folgt im Frühjahr 2008 eine Ausstellung mit 80 Antonius-Werken aus fünf Jahrhunderten im Bucerius Kunst Forum Hamburg.

H-Soz-u-Kult

Rezension: Waltraud Maierhofer: Hexen - Huren - Heldenweiber. Bilder des Weiblichen in Erzähltexten über den Dreißigjährigen Krieg

Waltraud Meierhofers Untersuchung vollzieht die Tradierung bürgerlicher Bilder von Weiblichkeit seit dem 18. Jahrhundert in Erzähltexten über den Dreißigjährigen Krieg nach. Bilder von wartenden Ehefrauen, leidenden Mütter, missbrauchten Opfern oder guten Samariterinnen stehen für ein bestimmtes duales Geschlechtskonzepts, das nach Meierhofers Analysen bis heute die Beschreibung von Frauen in Geschichtsdarstellungen prägt. Hat die Moderne mit neuen Erzählweisen den Bruch gängiger Weiblichkeitsideale möglich gemacht, so schreiben auch die spätmodernen Umdeutungen der Antibilder - etwa dem der Hexe als einer weisen Frau oder dem der Amazone als spätmoderner Powerfrau - die tradierten Frauenbilder letztlich fort.

H-Germanistik

3. bis 4. Juli, Berlin

Konferenz: Das Lager als menschliche Grenzerfahrung. Varlam Salamov (1907-1982) zum Gedenken

Das Lager als Instrument der Disziplinierung, sozialen Exklusion und Repression ist einer der wichtigsten Orte kollektiver Gewalt und totalitärer Herrschaft. Millionen Menschen mußten jahrelang in Lagern leben, Millionen wurden dort umgebracht. Überlebende haben mit der erklärten Absicht geschrieben, über Leben und Sterben im Lager Zeugnis abzulegen. Eine der bedeutendsten und eindringlichsten Stimmen ist die von Varlam Salamov, der fast 20 Jahre in sowjetischen Zwangsarbeitslagern zubrachte. Am 18. Juni 2007 jährt sich Varlam Salamovs Geburtstag zum hundertsten Mal. Aus diesem Anlaß laden die Deutsche Gesellschaft für Osteuropakunde und das Zentrum für Literatur- und Kulturforschung Berlin zu einer Veranstaltungsreihe ein, um eine breitere Öffentlichkeit in Deutschland mit Salamovs Leben und Werk bekannt zu machen.

H-ArtHist

Rezension: "Künstlergruppen in West- und Nordeuropa einschließlich Spanien und Portugal seit 1900" von Christoph Wilhelmi

Zum Phänomen Künstlergruppe finden sich selbst in Kunstlexika nur spärliche Angaben. Nun ist der dritte Band des Privatgelehrten Christoph Wilhelmi erschienen, der sich seit 20 Jahren mit Künstlergruppen des 20. Jahrhunderts beschäftigt. Abseits institutioneller Zusammenhänge entstand ein Kompendium, das 16.000 Künstler in 962 Gruppen erfasst. Wilhelmi konzipierte das Werk als Findebuch, als Liste europäischer Kunstgruppen. Bilanz seiner Forschung: Die Durchsetzung der Moderne war eine kollektive Aktion mit zahlreichen Akteuren, von denen viele bis heute ungenannt geblieben sind.

H-Germanistik

6. bis 8. Juli, Bern

Konferenz: "Diskurs und Fragment im Spannungsfeld von Prä- und Postdramatik. Performative Strategien zwischen Antike und Postmoderne"

Das Fragmentarische betont das Unabgeschlossene. Dies gilt für postdramatische Theaterformen von René Pollesch bis Rimini Protokoll in ihrem Verhältnis zu hegemonialen Diskursen und findet zugleich seine Spuren in den so genannten prädramatischen Formen der antiken Tragödie. Deren ästhetische Praxis hebt den geschlossenen Zusammenhang des Logos auf. Die Tagung fragt nach den intermedialen Strategien der Künste, nach der Rolle von Körper, Stimme(n) und dem theatralen Einbezug von (Bild-) Medien.

H-Museum

11. Juli, Leipzig

Diskussion: Kanon kontra Kreativität? Zur Situation der kulturellen Bildung in derSchule

Kultur schafft Identität. Aber wie erhält der Einzelne Zugang zu ihr? Gemeinhin durch die Vermittlungsleistungen von Elternhaus und Schule. Doch werden diese beiden Instanzen dieser Anforderung auch gerecht? Schließlich scheint es so, als gerate die kulturelle Bildung in der aktuellen Debatte über die Zukunft unserer Schulen und unseres Bildungssystems zunehmend ins Abseits. Der 14. Kulturpolitische Salon Leipzig fragt danach, ob die Institution Schule die Vermittlung von Kreativität und Innovationsfreude überhaupt adäquat umsetzen kann und sollte. Eingeladen sind dazu Gäste aus Politik, Schule, Wissenschaft und Kultur.


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