Wissenschaftsjahr 2007 - Montag, 27. August 2007

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Montag, 27. August 2007

H-Soz-u-Kult

Rezension: Marco Gerbig-Fabel über "Advertising Tower: Japanese Modernism and Modernity in the  1920s" von William O. Gardner

Der US-amerikanische Kulturwissenschaftler William O. Gardner legt mit seiner Arbeit eine beeindruckende, über die engen Fächergrenzen der Japan- bzw. Ostasienwissenschaften hinaus bedeutsame kulturgeschichtliche bzw.kulturwissenschaftliche Analyse der japanischen Moderne vor. Gardner positioniert seine Arbeit dabei am Kreuzungspunkt dreier, einander überlagernder Forschungsfelder: der modernen japanischen (Kultur-)Geschichte, der Mediengeschichte sowie der transnationalen bzw. globalen Geschichte und spiegelt so zentrale gegenwärtig in der Diskussion befindliche kulturwissenschaftliche Themen- und Fragestellungen.

H-Soz-u-Kult

Rezension: Matthias Gorissen über "Art: Lehren aus der Geschichte oder historisch verbrämter Alarmismus? Jared Diamonds Thesen über die ökologischen Grundlagen gesellschaftlichen Niedergangs"

Der Biologe Jared Diamond hat sich in seinem letzen Werk "Kollaps" einer der spannendsten Fragen der Menschheitsgeschichte angenommen: Wieso zerstören manche Gesellschaften ihre eigene Lebensgrundlage? Wieso leben etwa die Einwohner der winzigen Pazifikinsel Tikopia seit fast 3000 Jahren in einem stabilen Gleichgewicht mit ihrer Umwelt, während riesige Imperien urplötzlich kollabieren können? Wieso treffen Machthaber gelegentlich Entscheidungen, die geradewegs in den kollektiven Untergang führen?  Die Arbeit stellt die wichtigsten Ergebnisse aus Diamonds weithin beachteter, kultur-vergleichender Analyse vor, nimmt die Vorgehensweise des Autors sowie seine zentralen Argumentationsmuster genauer unter die Lupe und fragt nach den Impulsen, die sein Werk für die historische Forschung bietet.

H-Soz-u-Kult

Sammelrezension: Gisela Diewald-Kerkmann über "Terrorismus und Staat. Versuch einer Definition des Terrorismusphänomens und Analyse zur Existenz einer strategischen Konzeption staatlicher Gegenmaßnahmen am Beispiel der Roten Armee Fraktion in der Bundesrepublik Deutschland" von Mario Petri und ""Für die RAF war er das System für mich der der Vater. Die andere Geschiche des deutschen Terrorismus" von Anne Siemens.

Unter dem Titel "Für die RAF war er das System, für mich der Vater" hat die Journalistin Anne Siemens neun aufschlussreiche Interviews mit Opfern der RAF und Hinterbliebenen der Mordopfer veröffentlicht. Sie führte Gespräche mit Christa Baronin von Mirbach, der Ehefrau des Botschaftsattachés Andreas von Mirbach; mit Claudia und Viveka Hillegaart, den Töchtern des Botschaftsattachés Heinz Hillegaart; mit Jürgen Pontos Tocher Corinna; mit den Söhnen Clais Baron von Mirbach, Hanns-Eberhard Schleyer, Patrick von Braunmühl sowie zwei Überlebenden der Lufthansamaschine "Landshut", der Stewardess Gabriele Lutzau und demCopiloten Jürgen Vietor.  Während Siemens die Opferperspektive in den Mittelpunkt rückt, geht es dem Politikwissenschaftler Mario Petri um das Verhältnis von Terrorismus und Staat. Ziel seiner Arbeit, die als Dissertation von der Universität Siegen angenommen wurde, ist es, "eine in der Vergangenheit liegende Form der Terrorismusbekämpfung hinsichtlich ihres Ablaufs und ihrer Effizienz zu überprüfen" .

H-ArtHist

20. bis 22. Novemer 2008

Call for Papers: Grenzüberschreitungen. Deutsch-niederländischer Austausch im 17. Jahrhundert. Universität Dortmund, Institut für Kunst und Materielle Kultur

Die künstlerischen Beziehungen zwischen Deutschland und den Niederlanden im 17. Jahrhundert sind dem gängigen Bild nach geprägt durch Reisen deutscher Künstler in die südlichen und nördlichen Niederlande, während Kunstwerke aus diesen Regionen in Deutschland begehrte Sammlungsstücke sind. Die Rolle der Niederlande scheint als gebend, die Deutschlands als nehmend klar definiert zu sein. Ohne Zweifel sind die Niederlande zu jener Zeit durch innovative Werke maßgebend. Doch die seit einigen Jahren wiederbelebte Forschung zur Kunst Deutschlands im 17. Jahrhundert zeigt, dass auch das "tote Jahrhundert", einen wesentlichen Beitrag zur Kunstgeschichte lieferte. Davon ausgehend soll der deutsch-niederländische Kunst- und Künstleraustausch des 17. Jahrhunderts erneut zur Diskussion stehen.

H-Germanistik

20. bis 22. September, Greifswald

Tagung : Kultureller Austausch in der Frühen Neuzeit

Die  Tagung greift mit der Frage des kulturellen Austausches ein zentrales Problem der europäischen Frühneuzeitforschung auf. Während sich die Forschung unter dem Stichwort "Kulturtransfer" lange Zeit auf die kulturellen Transfers zwischen nationalen Kulturen, z. B. zwischen Deutschland und Frankreich im 18. und 19. Jahrhundert, konzentriert hat, geht es bei der Greifswalder Tagung in Anlehnung an Peter Burke nicht allein um bloße Transferprozesse, sondern um die bewusste oder unbewusste Änderung von Bedeutungsinhalten der transferierten Kultur. Dabei stellt sich die Frage, ob die mögliche Modifikation von Werten oder Symbolgehalten bewusst von der Ausgangskultur durchgeführt wird oder ob sich jener Wandel eher im Kontext der Zielkultur vollzieht.

H-Germanistik

7. bis 9. September 2007, Bonn

Tagung: Über alte und neue Tagebuchkulturen

Nicht nur die Öffentlichkeit,sondern auch die Wissenschaft interessiert sich in den letzten Jahren immer stärker für Tagebücher. Die Alltagsgeschichte ist zum Untersuchungsgegenstand von Volkskundlern und Historikern geworden. Zahlreiche Institutionen bemühen sich um die Sammlung und Archivierung von persönlichen Aufzeichnungen. Tagebücher sind eben nicht nur Zeugen der ganz persönlichen Lebensgeschichte,sondern sie können durch Spiegelung der Alltagswelt auch gesellschaftshistorische Bedeutung erhalten. Im Rahmen der Tagung werden die unterschiedlichsten Fragestellungen zum Thema Tagebuch behandelt. Der gesellschaftskulturelle Wert von Tagebüchern wird ebenso thematisiert wie die unterschiedlichen Gestaltungsformen – vom historischen Tagebuch bis hin zum zu-kunftsträchtigen Medium Weblog. Darüber hinaus sind die Tagungsteilnehmerinnen und -teilnehmer eingeladen, ihre persönlichen Erfahrungen einzubringen.

H-Germanistik

13. bis 15. September 2007, Berlin

Tagung: Neugier und Tabu. Regeln und Mythen des Wissens

Mit dem Wissen ist es, wie wir spätestens seit dem Sündenfall wissen, eine Crux: Was man wissen will, ist nicht immer das, was man wissen darf oder muss. Was man wissen darf oder muss, ist nicht immer das, was man wissen will. Doch unterliegt das Wissen nicht bloß Gebot und Verbot, nicht allein den Prinzipien der Rationalität oder Kausalität. Vielmehr ist es auch Ziel eines spannungsreichen Begehrens. Man ist neugierig nach ihm, wie man es mit einem Tabu belegt. Derart sind Neugier und Tabuisierung zwei Modi der Regulierung (und Produktion) von Wissen. Von zentraler Bedeutung tung in der Geschichte des Wissens ist die Vorstellung, dass die Neugier als Antrieb des Menschen gilt, aus den Fesseln theologisch-dogmatischer Beschränkung auszubrechen. Diesen und weiteren Aspekten geht die Tagung im Rahmen des Sonderforschungsbereich "Kulturen des Perfomativen" der Freien Universität Berlin nach.

H-Germanistik

30. bis 31. August, Wiederstedt

Tagung: Novalis und der Orient

Das Symposium auf Schloss Oberwiederstedt beschäftigt sich mit der Rezeption von Konzepten des europäischen Orientalismus, die der identitätsbildenden Abgrenzung ebenso dienten wie der Suche nach Mustern zur Bildung universaler Humanität in der Romantik. Dies ist ein für das Verständnis der Romantik bislang kaum beachteter Aspekt. Ziel ist es unter anderem, neue Impulse für weitergehende Orientalismus- Forschungsprojekte zu geben. Das Symposium ist ein Gemeinschaftsprojekt der Forschungsstätte für Frühromantik, der Internationalen Novalis-Gesellschaft und der Novalis-Stiftung mit dem Institut für Orientalistik an der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg. Um die Thematik und die Ergebnisse des Symposiums in die aktuelle gesellschaftliche Diskussion einzubringen gibt es begleitend eine öffentliche Autorenlesung, eine Ausstellung im Novalis-Museum sowie ein "Festival der Märchen" im Garten des Schlosses Oberwiederstedt.

H-Museum

Nationaler Aktionstag zur Erhaltung des Schriftlichen Kulturguts am 2. September in Dresden

Am dritten Jahrestag des Brandes der Herzogin Anna Amalia Bibliothek in Weimar, sechs Wochen vor ihrer feierlichen Wiedereröffnung, veranstaltet die Allianz zur Erhaltung des schriftlichen Kulturguts einen Nationalen Aktionstag "Restaurierung und Digitalisierung des schriftlichen Kulturguts in Deutschland". Die Aktionen und Informationsveranstaltungen finden in der Sächsischen Landesbibliothek - Staats- und Universitätsbibliothek Dresden statt. Bibliotheken und Archive sichern die wissenschaftliche und kulturelle Überlieferung, sie sind das Gedächtnis der Menschheit. Mit der Restaurierung kostbarer Handschriften, Noten und Drucke, mit der Rettung des vom Säuretod betroffenen Papiers und der Digitalisierung und Langzeitarchivierung stehen die Archive und Bibliotheken vor großen Herausforderungen.


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