Süßkirsche und Steppenkirsche sind die Vorfahren der hierzulande beliebten Sauerkirsche, der Schattenmorelle. Mit der Genomsequenz der Steppenkirsche hat eine Forschungsgruppe unter Mitwirkung des Julius Kühn-Instituts nun erstmals auch Teile des mütterlichen Erbteils sequenziert.
Ob als Kompott, im Kuchen oder als Saft: Sauerkirschen wie die Schattenmorelle sind beliebt und in vielen Kleingärten zu finden. Ihren Ursprung hat das Obstgehölz in Osteuropa und Kleinasien. Sie ist ein Nachkomme der Steppenkirsche und der Süßkirsche. Unsere heutige Sauerkirsche ist das Ergebnis einer eher zufälligen Vermischung (Hybridisierung) beider elterlicher Vorfahren.
Demnach besteht das Genom der Sauerkirsche aus zwei Teilen: die eine Hälfte aus den Chromosomen der Süßkirsche und die andere Hälfte aus den Chromosomen der Steppenkirsche. Bisher wurde jedoch nur das Erbgut der Süßkirsche sequenziert. Einer Forschungsgruppe des Julius Kühn-Instituts (JKI), der Universitäten Budapest, Greifswald und Hohenheim sowie der niederländischen Firma KeyGene ist es nun gelungen, auch die Bausteine des Erbguts der Steppenkirsche P. fruticosa zu entziffern.