Neuer Bioökonomierat nimmt Arbeit auf - Wissenschaftsjahr 2020/21 - Bioökonomie

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08.12.2020

Neuer Bioökonomierat nimmt Arbeit auf

Kurz & Knapp
  • Am 7. Dezember 2020 hat sich der neue Bioökonomierat zum ersten Mal virtuell getroffen. Das Gremium berät die Bundesregierung auf dem Weg in eine Bioökonomie.
  • Der Rat besteht aus 20 Fachleuten aus Wirtschaft, Wissenschaft und Zivilgesellschaft. Bereits zwischen 2009 und 2012 sowie zwischen 2012 und 2019 hatte es einen Bioökonomierat gegeben.
  • Der Bioökonomierat soll die Bundesregierung bei der Umsetzung der Nationalen Bioökonomiestrategie beraten, aber auch die gesellschaftliche Debatte zur Bioökonomie voranbringen.

Fachgremium berät bei Umsetzung der Bioökonomiestrategie

Mit der Nationalen Bioökonomiestrategie hat die Bundesregierung im Januar 2020 den Fahrplan hin zu einem nachhaltigen, biobasierten Wirtschaften vorgelegt. Dessen Umsetzung begleitet nun mit dem Bioökonomierat ein Gremium aus zehn Expertinnen und zehn Experten, die verschiedene Perspektiven auf die Bioökonomie einbringen werden.

Jetzt beginnt die Arbeit: Am 7. Dezember 2020 hat sich der dritte deutsche Bioökonomierat konstituiert. Seine vorrangige Ausgabe wird es sein, die Bundesregierung bei der Umsetzung der Nationalen Bioökonomie aus dem Januar dieses Jahres zu begleiten. Bereits von 2009 bis 2012 und 2012 bis 2019 hatte es in Deutschland einen Bioökonomierat gegeben.

Berufen wurden die Fachleute vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) und vom Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL). Das neue Gremium besteht aus 20 Mitgliedern aus Wirtschaft, Wissenschaft und Gesellschaft, zehn Frauen und zehn Männer.

Die im Rat versammelten Expertinnen und Experten beschäftigen sich mit Sozialökonomie, Systemwissenschaften und Transformationsforschung und Politikwissenschaften. Weitere Ratsmitglieder vertreten unter anderem die Perspektive der Agrarforschung, der Biotechnologie und Lebensmitteltechnologie, der Land- und Forstwirtschaft sowie Ökolandbau und Naturschutz. „Genau diese Vielschichtigkeit von Blickwinkeln brauchen wir, um Ziele wissensbasiert zu priorisieren und Handlungsoptionen gegeneinander abzuwägen“, betonte Bundesforschungsministerin Anja Karliczek.

Gesellschaftliche Debatten führen

„In der Bioökonomie steckt ein enormes Potenzial. Gleichzeitig müssen wir über Grenzen und Zielkonflikte diskutieren“, erläuterte Bundeslandwirtschaftsministerin Julia Klöckner. Denn die landwirtschaftliche Fläche sei begrenzt, und die Hauptaufgabe der Landwirte bleibe die Erzeugung von Nahrungsmitteln. „Diese Debatten müssen wir unter Einbindung der Gesellschaft führen. Dafür ist der Bioökonomierat ein entscheidendes Gremium.“

Auch ihre Kabinettskollegin aus dem BMBF betonte die Bedeutung der Bioökonomie: Diese biete die Chance, den weltweiten Herausforderungen des Klimawandels, des Artensterbens und der Ernährungssicherheit wirksam zu begegnen. „Ich bin mir sicher, dass wir vom Bioökonomierat wichtige Impulse für die politische Entscheidungsfindung erwarten können“, resümierte Karliczek.

Perspektiven aus Wirtschaft, Wissenschaft, Zivilgesellschaft

Das ist der dritte Bioökonomierat: Regina Birner, Uni Hohenheim; Michael Böcher, Uni Magdeburg; Viola Bronsema, BIO Deutschland; Thomas Brück, TU München; Jürgen Eck, bio.IMPACT; Peter Feindt, Uni Berlin; Maja Göpel, The New Institute; Ulrike Grote, Uni Hannover; Stefanie Heiden, Uni Hannover; Ralf Kindervater, BIOPRO Baden-Württemberg; Thomas Lemke, Uni Frankfurt; Iris Lewandowski, Uni Hohenheim; Felix Prinz zu Löwenstein, Bund Ökologische Lebensmittelwirtschaft; Kai Niebert, Deutscher Naturschutzring; Monika Pischetsrieder, Uni Erlangen-Nürnberg; Klaus Richter, TU München; Imme Scholz, Dt. Institut für Entwicklungspolitik; Beatrix Tappeser, Staatssekretärin a. D.; Daniela Thrän, Dt. Biomasseforschungszentrum; Markus Wolperdinger, Fraunhofer-Institut für Grenzflächen- und Bioverfahrenstechnik