Holzbauten für den Klimaschutz in Städten - Wissenschaftsjahr 2020/21 - Bioökonomie

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06.02.2020

Holzbauten für den Klimaschutz in Städten

Kurz & Knapp
  • Die Produktion der Baustoffe Zement und Stahl trägt erheblich zu den globalen CO2-Emissionen bei. Holz hingegen ist nicht nur ein gutes Baumaterial, sondern auch ein Kohlenstoff-Speicher.
  • Potsdamer Klimaforscher haben für verschiedene Zukunftsszenarien berechnet, wie verstärkter Einsatz von Holz im Städtebau in den kommenden 30 Jahren weltweit zum Klimaschutz beitragen kann.
  • Bis zu 700 Millionen Tonnen Kohlenstoff-Emissionen könnten weltweit jährlich eingespart werden, wenn 90 Prozent der Neubauten aus Holz bestehen würden.

Gebäude als riesige CO2-Speicher

Neue Gebäude aus Holz statt aus Stahl und Beton könnten künftig erheblich zum Klimaschutz beitragen. Die Produktion von Holzprodukten für den Bau ist nicht nur umweltschonender. Holzbauten würden zu bedeutenden CO2-Speichern. Das haben Berechnungen eines Potsdamer Klimaforscherteams ergeben.

Holz ist der wichtigste nachwachsende Bau- und Werkstoff. Neben seinen bauphysikalischen Eigenschaften ist Holz auch nachhaltig. Denn Holz speichert Kohlenstoff und die Produktion von Holzprodukten für den Bau kommt mit weniger Energie aus.

Eine verstärkte Nutzung des nachwachsenden Rohstoffs im Hausbau könnte einer internationalen Studie zufolge entscheidend dazu beitragen, dass das im Pariser Abkommen festgelegte Klimaziel – die Erderwärmung auf deutlich unter 2 Grad Celsius zu senken – erreicht wird.

Ein Team unter Leitung von Galina Churkina vom Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung (PIK) hat verschiedene Szenarien einer intensiveren Holznutzung im Städtebau betrachtet und berechnet, wie viel CO2-Emissionen sich einsparen ließen.

Klimaschutz durch verstärkte Holznutzung

„Verstädterung und Bevölkerungswachstum werden eine enorme Nachfrage nach dem Bau neuer Gebäude für Wohnen und Gewerbe schaffen – daher wird die Produktion von Zement und Stahl eine Hauptquelle von Treibhausgasen bleiben, wenn wir nicht handeln“, so Galina Churkina.

Ein wirksames Mittel, um diese Klimafolgen einzudämmen, ist für die Forscherin der gesteigerte Einsatz von technisch verarbeitetem Holz im weltweiten Bausektor. Mit der Steigerung des Holzanteils würden Treibhausgasemissionen, die bei der Produktion von Beton und Stahl entstehen, wegfallen. Stattdessen würde das in den Bäumen zuvor gespeicherte CO2 im verarbeiteten Holz verbleiben.

Den Stoffwechsel mit Strom ankurbeln

Eines der Hauptziele ist es, molekularbiologische Werkzeuge für die Arbeit mit methanbildenden Archaeen zu entwickeln. So wollen die Forschenden Methanothermobacter in die Lage versetzen, Isoprenoide herzustellen. Isoprenoide sind die größte Klasse von Naturstoffen und finden in allen Lebensbereichen Anwendung, zum Beispiel in Pharmazeutika, Geschmacks-, Duft- und Kunststoffen.

Nicht zuletzt tüfteln die Forscher an neuen Methoden, um die Mikroben zu kultivieren. Einige Methanogene können sogar Elektronen leiten, sie sind elektroaktiv. Das könnte neue Einsatzmöglichkeiten für sogenannte mikrobielle Elektrosynthesen eröffnen: Wird der Mikrobenstoffwechsel mithilfe von Strom angekurbelt, können die Zellfabriken aus Kohlendioxid interessante Chemikalien herstellen.