Pflanzen scheinen einen Sinn dafür zu haben, wo im Boden sich Wasser und Nährstoffe befinden. Zwar bilden sich die Seitenwurzeln zunächst an allen Seiten der Hauptwurzel, wachsen aber sofort in die richtige Richtung. Das hat ein internationales Forscherteam mithilfe der Lichtscheiben-Fluoreszenzmikroskopie beobachtet.
Pflanzen wachsen zum Licht – diese Weisheit haben die meisten Menschen wohl schon mal gehört. Biophysiker der Goethe-Universität Frankfurt am Main haben nun mit Kollegen aus Heidelberg und dem britischen Nottingham eine zweite Weisheit hinzugefügt: Pflanzenwurzeln wachsen zum Wasser. Mit einem besonderen Experimentalaufbau und einer hochauflösenden 3D-Mikroskopietechnik konnte das Team nachweisen, dass schon ganz junge Wurzeln einen „Riecher“ für Wasser haben.
Pflanzen – mit Ausnahme von Farnen – bilden grundsätzlich zwei Arten von Wurzeln: Die Hauptwurzel, die in die Tiefe wächst und die Pflanze im Boden verankert, und viele kleine Seitenwurzeln, mit denen die Pflanze den Boden in alle Richtungen erkundet und Nährstoffe aufnimmt.