Die effizientere Nutzung von Ressourcen ist in aller Munde. Die konkrete Umsetzung aber ist vielfach eine Herausforderung, für die innovative Lösungen gefunden werden müssen. Und genau darum ging es in der ersten Ausgabe des Diskussionsformats „Karliczek. Impulse.“ im Wissenschaftsjahr 2020/21 – Bioökonomie.
Eröffnet wurde die Veranstaltung von Prof. Dr.-Ing. Martin Kranert, Inhaber des Lehrstuhls „Abfallwirtschaft und Abluft“ an der Universität Stuttgart. Er forscht u. a. zu Abfallvermeidung und biologischer Abfallbehandlung und stellte das Projekt „RUN – Nährstoffgemeinschaften für eine zukunftsfähige Landwirtschaft“ vor. Bei diesem geht es darum, aus häuslichem Abwasser und organischen Küchenabfällen u. a. Dünger herzustellen, der durch die landwirtschaftliche Nutzung zur Nahrungsmittelproduktion beiträgt und so wieder beim Verbraucher landet – ein klassisches Beispiel für einen Stoffkreislauf, wie er von der Bioökonomie angestrebt wird.
In der Folge ging die Diskussion jedoch weit über das Thema Kreislaufwirtschaft hinaus und drehte sich dabei immer wieder um die Frage, welche Ansätze am vielversprechendsten sind, um zu einer nennenswerten Einsparung von Ressourcen zu kommen.
Junior-Professorin Dr. Sina Leipold von der Universität Freiburg vertrat die These, dass es hierfür vor allem politischer Regulation auf Basis entsprechender Priorisierungen bedarf – also bewusster politischer Förderung innovativer Recycling-Produkte und Verwertungsideen.
Auch Ralph Hohenschurz-Schmidt, Geschäftsführer der AWR Abfallwirtschaft Rendsburg-Eckernförde GmbH, gab zu Bedenken, dass viele aus organischen Abfällen gewonnene Produkte wie Dünger oder Bio-Gas aufgrund ihres Preises und ihrer besonderen Eigenschaften auf dem Markt aktuell noch keine Chance gegen vergleichbare, aber konventionell hergestellte Produkte hätten.