Bislang werden Rotorblätter von Windenergieanlagen thermisch entsorgt, weil sich das enthaltene Balsaholz nicht heraustrennen lässt. Ein neues Verfahren von Braunschweiger Fraunhofer-Forschenden stoppt jetzt diese Ressourcenverschwendung und ermöglicht ein stoffliches Recycling des Holzes als besonderes Dämm- oder Verpackungsmaterial.
87.000 Rotorblätter von Windenergieanlagen müssen in den Jahren 2024 bis 2027 entsorgt werden. Sie haben aufgrund von Materialermüdung das Ende ihres Lebenszyklus erreicht oder sollen durch moderne Anlagen ersetzt werden. Während für Beton und Stahl aus dem Turm der Windenergieanlagen etablierte Entsorgungswege existieren, gibt es für die Rotorblätter bislang nur eine Lösung: Sie werden zur Wärmeerzeugung verbrannt.
Das liegt daran, dass die Rotorblätter ein Verbundmaterial aus glasfaserverstärktem Kunststoff und Balsaholz sind, das durch Epoxid- oder Polyesterharz verklebt wird. Entsprechend schwierig lassen sich die Bestandteile hinterher wieder trennen, um sie der stofflichen Wiederverwertung zuzuführen. Ein Team um Peter Meinlschmidt vom Fraunhofer-Institut für Holzforschung (WKI) hat dafür nun eine Lösung gefunden.