„Karliczek. Impulse“ nimmt Bäume in den Fokus - Wissenschaftsjahr 2020/21 - Bioökonomie

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10.11.2020

„Karliczek. Impulse“ nimmt Bäume in den Fokus

Kurz & Knapp
  • Das Klimapotenzial von Bäumen – ob im Wald oder in der Stadt – stand im Mittelpunkt der zweiten Ausgabe der Diskussionsreihe „Karliczek. Impulse.“
  • Per Online-Diskussion ging Bundesforschungsministerin Karliczek ins Gespräch mit Forst- und Stadtplanungs-Experten, einer Umwelt-Aktivistin und einem sehr interessierten Publikum.
  • Das Fazit: Um das Klimapotenzial von Bäumen besser als bisher zu nutzen, müssen Ökologie, Ökonomie und Gesellschaft noch besser ineinander greifen.

Bäume und Bioökonomie: Forschung trifft Praxis

Knapp zwei Stunden lang tauschte sich Bundesministerin Anja Karliczek MdB mit einem bunt besetzten Podium über die Rolle von Bäumen im Zusammenspiel mit einer künftigen Bioökonomie aus. Die Online-Debatte war Teil des „Tags der offenen Tür“ der Bundesregierung, der pandemiebedingt virtuell stattfand.

„Resilienz durch biobasierte Innovationen – Bäume als Klimahelden“ – unter diesem Titel führte Bundesforschungsministerin Anja Karliczek MdB die zweite Diskussion ihrer Online-Reihe „Karliczek. Impulse.“. Im Dialog mit Fachleuten aus Forschung und Gesellschaft nahm die Gastgeberin die Klimawirkung von Bäumen in den Blick.

Moderiert wurde die Debatte von der Biologin und Wissenschaftsjournalistin Dr. Ulrike Brandt-Bohne, zugeschaltet waren neben der Bundesministerin Prof. Dr. Edzo Veldkamp von der Georg-August-Universität Göttingen, Prof. Dr. Heiko Sieker von der HafenCity Universität Hamburg und Friederike Lägel vom Ökolöwe Umweltverbund Leipzig. Bereichert wurde die Debatte durch zahlreiche Fragen, die per Chat aus dem Publikum an das Podium gestellt wurden, sowie durch verschiedene Videobeiträge und Live-Umfragen.

„Bäume sind Multitalente“

In der Diskussion wurde der Bogen von der Wissenschaft in die Praxis gespannt: In einem Impulsvortrag gab Prof. Dr. Edzo Veldkamp einen Einblick in das vom Bundesministerium für Bildung und Forschung geförderte Forschungsprojekt „BonaRes SIGNAL – Nachhaltige Landwirtschaftsintensivierung durch Agroforstsysteme“. Es folgte ein Bericht über grüne Stadtplanung von Prof. Dr. Heiko Sieker, der das Projekt BlueGreenStreets betreut und an der Entwicklung von ressourceneffizienten Straßenräumen für die Stadt der Zukunft forscht.

Anschließend gab Friederike Lägel einen Einblick in die Praxis: Lägel koordiniert beim Umweltverbund Leipzig verschiedene Projekte und Aktionen rund um den Schutz von Bäumen und ist unter anderem Initiatorin des Leipziger Gießsommers. „Bäume sind Multitalente, sie kühlen ihre Umgebung, spenden Schatten, binden Feinstaub und wirken verkehrsberuhigend“, fasste Lägel zusammen.

Publikumsfrage zu Straßenbäumen

Doch welche Baumarten sind in der Stadt besonders geeignet? Auf die Frage aus dem Publikum antwortete Prof. Dr. Heiko Sieker mit Verweis auf die Sumpfeiche, die immer beliebter werde und unter anderem im Berliner Regierungsviertel gepflanzt worden sei. Prof. Dr. Edzo Veldkamp warf ein, dass der Baumbestand möglichst divers sein sollte – „ich komme aus Holland, wo es viele Eichen gibt und wo Schädlinge wie Eichenprozessionsspinner ein echtes Problem sind“.

Nach einer angeregten Diskussion zog Gastgeberin Karliczek das Fazit, dass die Klimakrise nur zu meistern sei, wenn „Ökologie, Ökonomie und Gesellschaft noch stärker ineinander greifen“.

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