Biodiversität auf den Äckern schützen - Wissenschaftsjahr 2020/21 - Bioökonomie

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20.10.2020

Biodiversität auf den Äckern schützen

Kurz & Knapp
  • Weniger Rebhühner und Kiebitze, Wildbienen und Schmetterlinge: In Agrarlandschaften ist der Rückgang der Artenbestände besonders gravierend.
  • In ihrer Stellungnahme „Biodiversität und Management von Agrarlandschaften“ fordern die deutschen Wissenschaftsakademien von allen Beteiligten daher ein rasches Handeln zum Schutz der Artenvielfalt.
  • Demnach muss sich vor allem die Agrarpolitik verändern und Rahmenbedingungen schaffen, die Landwirte unterstützen, biodiversitätsfreundlich zu wirtschaften.

Forschende fordert Kurswechsel in der Agrarpolitik

Die Wissenschaftsakademien sehen akuten Handlungsbedarf zum Schutz der Biodiversität in Agrarlandschaften. In einer aktuellen Stellungnahme geben sie acht Empfehlungen, wie das gelingen kann. Der wichtigste Ansatz ist demnach eine Änderung der Agrarpolitik. Landwirte sollten aktiv unterstützt werden, biodiversitätsfreundlich zu wirtschaften.

Besonders Vogelarten und Fluginsekten sind betroffen: Auf landwirtschaftlich genutzten Flächen ist der Rückgang der biologischen Vielfalt besonders hoch.

In einer aktuellen Stellungnahme nimmt eine Arbeitsgruppe der deutschen Wissenschaftsakademien daher die biologische Vielfalt in der Agrarlandschaft ins Visier. Das 80 Seiten umfassende Papier „Biodiversität und Management von Agrarlandschaften“ gibt einen Überblick über den aktuellen Stand des Wissens zum Biodiversitätsverlust auf den Äckern und Weiden und beleuchtet seine Ursachen und Folgen. Gleichzeitig geben die Autoren Empfehlungen, wie die biologische Vielfalt geschützt und gefördert werden kann.

Das Zusammenspiel der verschiedenen Akteure in einer Bioökonomie schafft ein Spannungsfeld, in dem Zielkonflikte entstehen und gelöst werden müssen. Das alles bietet eine Inspirationsquelle für neue Spielideen. Und Stoff für unterhaltsame und interessante Stunden für Spielerinnen und Spieler.

Nachhaltiges Wirtschaften gezielt fördern

Die Arbeitsgruppe, eingesetzt von der Nationalen Akademie der Wissenschaften Leopoldina, der Deutschen Akademie der Technikwissenschaften (acatech) und der Union der Deutschen Akademien der Wissenschaften, spricht sich vor allem für eine veränderte Agrarpolitik auf nationaler und europäischer Ebene aus. Es müssten Rahmenbedingungen geschaffen werden, die Landwirte aktiv unterstützen, biodiversitätsfreundlich zu wirtschaften. Einen wichtigen Hebel sehen die Autoren in den Subventionszahlungen der Europäischen Union.

Nach Ansicht der Forschenden sollten diese zukünftig stärker an „tatsächlich erbrachte und messbare Ökosystemleistungen geknüpft werden”. Darüber hinaus empfehlen die Autoren auch die Weiterentwicklung Umweltpolitik, eine Anpassung des Agrar- und Umweltrechts, die Entwicklung von planungsbasierten, regional differenzierten und gemeinschaftlichen Ansätzen bei der Landschaftsplanung sowie den Ausbau von Monitoring und Forschung.

Politik muss rasch handeln

Auch Kommunen, Handel und Märkte sollten den Forschenden zufolge stärker in die Pflicht genommen werden. Zudem müsse das Bewusstsein in der Bevölkerung gestärkt werden, damit die Nachfrage nach biodiversitätsfreundlichen Produkten steigt und der Fleischkonsum reduziert wird. Der Artenrückgang werde zukünftig die Funktionsfähigkeit der Agrarökosysteme einschränken und spürbare Folgen für Mensch und Umwelt haben, heißt es in der Stellungnahme.

Es bedürfe daher eines gesamtgesellschaftlichen Wandels hin zu einer nachhaltigen Landwirtschaft. Der Zustand der Biodiversität in der Agrarlandschaft erfordere ein rasches Handeln von allen Beteiligten und insbesondere von der Politik mutige Entscheidungen.

 

In Kooperation mit bioökonomie.de

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