Drei Ideen zur urbanen Bioökonomie im Finale - Wissenschaftsjahr 2020/21 - Bioökonomie

Springe zu:

Springe zum Inhalt

13.10.2020

Drei Ideen zur urbanen Bioökonomie im Finale

Kurz & Knapp
  • Der Deutsche Nachhaltigkeitspreis Forschung wurde in diesem Jahr zum Thema „Urbane Bioökonomie“ ausgelobt. Gefragt sind Konzepte zur besseren Produktion, Nutzung und Verwertung von Reststoffen in Städten.
  • Eine Jury hat nun die drei besten Projektideen für das Finale nominiert. Im Endausscheid stehen eine modulare Bio-Raffinerie, eine Software zur Verbesserung von Stoffströmen sowie grüne Pflanzennetze als Luftverbesserer.
  • Ab sofort kann für die drei Kandidaten online abgestimmt werden. Die beste Idee wird im Rahmen der Gala des 13. Deutschen Nachhaltigkeitstages am 4. Dezember in Düsseldorf ausgezeichnet.

Von Pflanzennetzen und mobilen Bio-Raffinerien

Drei Ideen zur urbanen Bioökonomie stehen im Finale zum 9. Deutschen Nachhaltigkeitspreis Forschung. Zu den Top 3 gehören die Prrojektideen Waste-to-Resource-Unit, loopsai und Urban Pergola. Die Projektteams überzeugten mit Konzepten zur Produktion, Nutzung und Verwertung biologischer Rohstoffe im urbanen Raum. Ab sofort stehen die Kandidaten online zur Wahl.

In Städten wie Berlin fallen täglich tausende Tonnen biologischer Rohstoffe wie Lebensmittelreste oder Grünschnitt an. Der größte Teil wird als Abfall entsorgt. Dabei werden kostbare Rohstoffe verschwendet, die für die Bioökonomie relevant sind.

Der vom Bundesforschungsministerium ausgelobte Deutsche Nachhaltigkeitspreis Forschung widmet sich dieses Jahr daher der Frage, wie biologische Rohstoffe das Leben in Großstädten lebenswerter machen können. Aufgrund der Corona-Pandemie fand der Ideenwettstreit virtuell statt. Unter dem Motto „Urbane Bioökonomie“ wurden innovative Konzepte zur Produktion, Nutzung und Verwertung biologischer Rohstoffe im urbanen Raum gesucht. Nach einem virtuellen Makeathon mit 80 Teilnehmenden im Juni hat eine Jury die besten drei Projekt-Ideen ausgewählt.

Stoffströme in Städten optimieren

Mit den Projektteams Waste-to-Resource-Unit, loopsai und Urban Pergola stehen die Finalisten des Ideenwettbewerbs nun fest. Das Team von Waste-to-Resource-Unit überzeugte die Jury mit der Idee einer modularen Bio-Raffinerie, die Lebensmittelabfälle noch vor Ort in hochwertige Ressourcen umwandelt. Sie ermögliche eine hochwertige Verwertung von Nahrungsmittelresten und reduziere Transportwege auf ein Minimum, so die Begründung der Jury.

Mithilfe Künstlicher Intelligenz will das Projektteam von loopsai eine Software entwickeln, die Stoffströme einzelner Unternehmen wirtschaftlich sinnvoll und maximal ressourceneffizient miteinander vernetzt. Die Jury sieht darin eine „vielversprechende Lösung, um hochkomplexe Stoffströme nicht nur zu erfassen und besser zu verstehen“, sondern auch durch Vernetzung für einen geschlossenen Kreislauf zu sorgen.

Online-Voting gestartet

Mit grünen Pflanzennetzen, die Fassaden und Straßen in Großstädten vor Erwärmung schützen, hat das Team von Urban Pergola von der Hochschule Bremerhaven gepunktet. Die vorbepflanzten und hochrobusten Seile sind mit einer saugfähigen Beschichtung versehen und können über mehrere Gebäude gespannt und auch mit essbaren Pflanzen bestückt werden. Diese einfache, praktikable Begründung könnte laut der Jury die Artenvielfalt fördern, die Luftqualität verbessern, CO2-Emissionen reduzieren und die Lebensmittelproduktion in Städten verbessern.

Nun kann im Rahmen eines Public Votings online über die drei Kandidaten abgestimmt werden. Die beste Idee wird von Bundesforschungsministerin Anja Karliczek bei einer Gala im Rahmen des 13. Deutschen Nachhaltigkeitstages am 4. Dezember in Düsseldorf ausgezeichnet.