Hornkorallen der Art Antillogorgia elisabethae sind nicht nur eine Augenweide, sondern auch nützlich: Sie produzieren Antibiotika. Einem Forschungsteam der TU München ist es gelungen, einen dieser Wirkstoffe der geschützten Riffbewohner biotechnologisch zu erzeugen.
Korallen faszinieren viele Taucher, in kalten wie in wärmeren Gewässern. Doch auch Chemiker sind fasziniert von den Rifflebewesen, denn so exotisch viele davon sind, so exotisch ist auch ihr Stoffwechsel. Über die bioaktiven Substanzen, die Korallen produzieren, ist jedoch bislang wenig bekannt.
Einer dieser Wirkstoffe, für die sich die Forschung interessiert, ist das Molekül Erogoriaene, das von der Hornkoralle Antillogorgia elisabethae gebildet wird. Erste Tests haben ergeben, dass Erogoriaene gegen multiresistente Tuberkulose-Erreger wirkt. Allerdings erzeugt die Koralle den Wirkstoff nur in sehr geringer Menge. Eine chemische Synthese wäre mit Kosten von rund 21.000 Euro je Kilogramm verbunden.