Kipppunkte sollen Auskunft über die Belastbarkeit von Ökosystemen geben und der Politik als Entscheidungshilfe dienen. Eine Analyse Oldenburger Forschender ergab, dass solche Schwellenwerte kaum zu ermitteln sind. Sie vernachlässigen kleinste Belastungen, sodass die Gefahr besteht, allmähliche Veränderungen zu übersehen.
Die Umweltpolitik orientiert sich bei der Betrachtung der Auswirkung von Umweltfaktoren auf Ökosysteme oft an Schwellenwerten und Kippunkten. Schwellenwerte sind die Punkte, ab denen eine Veränderung nicht mehr aufzuhalten ist. Wenn die Änderung schließlich – oft sprunghaft – eintritt und sich das Ökosystem grundlegend verändert, sprechen Forschende von einem Kipppunkt.
Wenn solche Werte jedoch zum Standardinstrument für das Bewerten des globalen Wandels werden sollen, müssen wir zeigen können, auf welchem Niveau sie eigentlich liegen”, argumentiert der Biodiversitätsexperte Helmut Hillebrand von der Universität Oldenburg.