One Planet Summit: Artensterben stoppen - Wissenschaftsjahr 2020/21 - Bioökonomie

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03.02.2021

One Planet Summit: Artensterben stoppen

Kurz & Knapp
  • Beim virtuellen „One Planet Summit“ wurde Anfang Januar diskutiert, wie sich das grassierende Artensterben aufhalten lässt, wenn Biodiversität und Klimaschutz Hand in Hand gehen.
  • Gastgeber des Summits war der französische Präsident Emmanuel Macron. Neben Staats- und Regierungschefs aus zahlreichen Ländern waren auch Unternehmen und NGOs vertreten.
  • Auch vor dem Hintergrund der Corona-Pandemie, deren Ausbruch mit der Zerstörung natürlicher Lebensräume verknüpft ist, suchte der „One Planet Summit“ nach Handlungsoptionen zur Verbesserung der aktuellen Umweltsituation.

Internationale Allianz will mehr Flächen schützen

Beim „One Planet Summit“ ist Deutschland einer Initiative beigetreten, die weltweit mindestens 30 Prozent der Land- und Meeresflächen unter Schutz stellen will.

Bis zu einer Million Arten sind vom Aussterben bedroht – viele könnten bereits in den nächsten Jahrzehnten verschwunden sein. Der Bericht des Weltbiodiversitätsrates zum Artensterben aus dem Jahr 2019 zeigt: Global sind über 85 Prozent der Feuchtgebiete bereits verloren gegangen. Die Folge: Nashörner, Elefanten, Giraffen, Reptilien und viele weitere Tierarten sind akut gefährdet.

Der „One Planet Summit“ setzt genau hier an. Das erste Gipfeltreffen, das im Dezember 2017 in Paris stattfand, trug den Slogan „Wir können nicht warten, bis es zu spät zum Handeln ist.“ Ganz in diesem Sinne hatte Bundeskanzlerin Angela Merkel beim UN-Gipfel „Biodiversity 2020“ Ende September erklärte: „Es führt kein Weg daran vorbei, dass wir jetzt wirksame Maßnahmen zum Schutz unserer Lebensgrundlagen ergreifen.“

30 Prozent bis 2030

Beim virtuellen „One Planet Summit“, der Anfang Januar stattfand, standen konkrete Handlungsinitiativen im Fokus, etwa die Initiative „High Ambition Coalition for Nature and People". Die Allianz wurde von Frankreich und Costa Rica ins Leben gerufen und wird mittlerweile von 45 Ländern unterstützt. Die Ländergruppe setzt sich dafür ein, bis 2030 weltweit mindestens 30 Prozent der Land- und Meeresflächen unter Schutz zu stellen.

Auch Deutschland ist dem Bündnis beigetreten. Als eine von vielen Maßnahmen, mit denen die Bundesregierung dem Artensterben entgegentritt, förderte sie seit 2008 biodiversitätsrelevante Projekte in Entwicklungs- und Schwellenländern mit mehr als 1,2 Milliarden Euro.

Lebensräume erhalten, Zoonosen verhindern

Wie wichtig es ist, Lebensräume von Tieren zu erhalten, hat die Corona-Pandemie eindringlich vor Augen geführt: Die Virusinfektion ist – wie 70 Prozent der neuen Infektionskrankheiten – eine Zoonose, wird also vom Tier auf den Menschen übertragen.

In artenarmen Lebensräumen steigt das Übertragungsrisiko von Infektionskrankheiten vom Tier auf den Menschen, da Wildtieren, wenn sie ihren natürlichen Lebensraum verlieren auf Flächen ausweichen, die von Menschen besiedelt sind. Es kommt zu Kontakten zwischen Mensch und Tier und somit zu Krankheitsübertragungen. Kurz: Der Erhalt der Biodiversität ist zentral, wenn es darum geht, Pandemien vorzubeugen.

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