Begehrter Duftstoff aus Zedern-Öl gewonnen - Wissenschaftsjahr 2020/21 - Bioökonomie

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07.01.2021

Begehrter Duftstoff aus Zedern-Öl gewonnen

Kurz & Knapp
  • Terpene sind Naturstoffe, die unter anderem auch intensiv duften. Sie werden aus Pflanzen aber auch Tiersekreten gewonnen und sind vor allem in der Pharma- und Kosmetikbranche begehrt.
  • Eine Basisnote vieler Parfüms ist der holzig-ambrierte Duftstoff Ambrocenid. Er basierte einst auf Ambra – einer Substanz aus Pottwalen, die schwer zu erlangen und teuer ist.
  • Mithilfe einer neuen Synthese ist es Forschenden am Leibniz-Institut für Katalyse nun gelungen, Ambrocenide effizienter herzustellen: aus Cedren – dem ätherischen Öl von Zedern.

Neue Synthese für klassischen Parfüm-Duft

Naturstoffe wie Terpene sind in der Kosmetik- und Pharmabranche begehrt. Ein beliebter Riechstoff ist die holzige Parfüme-Note Ambrocenid. Künftig kann die Basisnote noch effizienter hergestellt werden. Mit Hilfe eines neuen Syntheseverfahren konnten Rostocker Forschende die Riechstoff-Ausbeute aus dem ätherischen Öl von Zedern erhöhen.

Terpene sind Duftstoffe, die in vielen Pflanzen aber auch Tiersekreten vorkommen und zur Herstellung von Kosmetik und Arznei genutzt werden. Dazu gehört der Riechstoff Ambrocenid – der als Basisnote in vielen Parfüms enthalten ist. Der holzig-ambrierte Stoff ist begeht, aber teuer in der Herstellung. Einst wurde die Grundsubstanz Ambra aus dem Verdauungstrakt von Pottwalen gewonnen. Am Leibniz-Institut für Katalyse (LIKAT) in Rostock haben Forschende nun einen Weg gefunden, die klassische Basisnote effizienter herzustellen. Gemeinsam mit dem Duftstoffhersteller Symrise wurde ein neues Syntheseverfahren entwickelt, um die Gewinnung des begehrten Riechstoffes aus Pflanzen effizienter zu machen.

Klassische Parfüm-Note aus Zedern-Öl

Ausgangsstoff für die Synthese ist eine Substanz aus dem ätherischen Öl von Zedern: Cedren. Cedren gehört chemisch gesehen zu den Terpenen und bildet neben Menthol und Steroiden die Basis zur Herstellung von Ambrocenid. Der Vorteil: Diese chemischen Verbindungen können mit speziellen Eigenschaften versehen werden. Diesen Vorteil haben sich die Rostocker Forschenden zunutze gemacht. Bisher entstanden bei der chemischen Umsetzung von Cedren zu Ambrocenid auch Moleküle, denen dieser Duftstoff fehlte. Mithilfe des neuen Syntheseverfahrens wurde dieses Problem gelöst. „Der Industriepartner wünschte hier vor allem eine selektive Reaktion, mit der wir die unbrauchbare Sorte von vornherein ausschließen“, erklärt Thomas Werner vom LIKAT.

Duftstoff-Ausbeute durch Synthese erhöht

Den Forschenden zufolge ist die Methode hoch selektiv. Sie reduziert zum einen die Anzahl der Reaktionsstufen, kann aber zugleich mit einer deutlich höheren Ambrocenid-Ausbeute aufwarten als das ursprüngliche Verfahren. „Die Erkenntnisse bringen nicht nur die Wirtschaft, sondern auch die Forschung selbst voran, und zwar im Bereich der „Funktionalisierung von Terpenen“, sagt Werner.

 

In Kooperation mit bioökonomie.de

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