Biobasierte Pouch-Verpackungen fürs Recycling - Wissenschaftsjahr 2020/21 - Bioökonomie

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14.01.2021

Biobasierte Pouch-Verpackungen fürs Recycling

Kurz & Knapp
  • Mit der Capri-Sonne kam vor fast 50 Jahren der erste Standbodenbeutel als Getränkeverpackung auf den Markt. Die leichte und handliche Verpackung ist jedoch schwer zu recyceln.
  • In einem Verbundprojekt wollen Partner aus Forschung und Industrie nun Standbodenbeutel aus biobasierten und recycelbaren Materialien entwickeln und herstellen.
  • Angestrebt werden sogenannte Monofolien oder leicht trennbare Verbundmaterialien, die das Recycling von Lebensmittelverpackungen verbessern.

Neue Biofolien für Standbodenbeutel entwickeln

Pouch-Verpackungen – auch Standbodenbeutel genannt – sind als Lebensmittelverpackung beliebt. Das Recycling jedoch ist schwierig, da der Beutel aus verschiedenen Materialien besteht. Partner aus Industrie und Forschung wollen in einem vom Bundeslandwirtschaftsministerium geförderten Projekt nun Standbodenbeutel aus biobasierten Folien entwickeln, die sich leicht recyceln lassen.

Mit der „Capri-Sonne“ kam vor rund 50 Jahren erstmals eine Getränkeverpackung auf den Markt, die nicht nur ein leichtes Eigengewicht hat, sondern auch einfach zu öffnen und wiederverschließbar ist. Mittlerweile wird der sogenannte Standbodenbeutel auch für andere Lebensmittel genutzt: Die Palette reicht von Trockenfrüchten über Fertigprodukte, Reis bis hin zu Gemüse und Kosmetika.

Die praktischen Pouch-Verpackungen bestehen jedoch meist aus beschichteten Kraftpapier oder einem Verbund mehrerer Kunststoff-Folien, teilweise mit Aluminiumbeschichtung, die sich nur schwer recyceln lassen. Partner aus Industrie und Forschung wollen das ändern und Standbodenbeutel aus biobasierten Kunststoffen entwickeln und herstellen.

Pouch-Verpackung aus Monofolie

Ziel des Projektes ist, in den kommenden drei Jahren eine Lebensmittelfolie zu kreieren, die zu mindestens 80 Prozent biobasiert und einfach zu recyceln ist. Die neuen Beutel sollen daher entweder aus sogenannten Monofolien oder einem anderen gut trennbaren Verbundmaterial bestehen. Eine Herausforderung im Projekt: die gängigen Maschinen müssen das neue Material auch verarbeiten können. Gerade die Siegelung der Nähte, die in einem effizienten und prozesssicheren Produktionsfenster erfolgen müssen, sind für den Maschinenbau problematisch. Die Weiterverarbeitung der neuen Bio-Folien soll daher auf einer speziell dafür geeigneten Versuchsanlage getestet werden. 


Recycling-gerechtes Design im Blick

An der Entwicklung der Bio-Folien sind neben der Profol Kunststoff GmbH als Folienhersteller und der SN Maschinenbau GmbH als Hersteller von Beutelverpackungsmaschinen auch das Institut für Polymerwerkstoffe und Kunststofftechnik der TU Clausthal beteiligt.

Die Forschenden werden den Praxispartnern nicht nur beratend bei der Entwicklung zur Seite stehen, sondern auch die Entwicklung eines recycling-gerechten Designs übernehmen. Im Verbundprojekt „Technologieentwicklung für Biobasierte Pouch-Verpackungen“ wird damit der gesamte Produktionsweg vom Werkstoff über die Verpackungsmaschine bis hin zum Standbodenbeutel abgedeckt. Das Vorhaben wird vom Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft bis 2023 gefördert.