In Abwässern und Böden sammeln sich Arzneirückstände an. Ein Zuviel kann Mensch und Umwelt gleichermaßen gefährden. Für den entzündungshemmenden Wirkstoff Diclofenac wollen Forschende der TU Dresden mit Partnern nun einen nachhaltigen und biobasierten Schnelltest entwickeln. Kernstück des Messgeräts ist ein Sensor aus Hefezellen.
Rückstände von Medikamenten finden sich immer häufiger im Boden, im Abwasser aber auch Trinkwasser. Sie gelangen entweder direkt oder über Ausscheidungen in die Umwelt. Zu dem am häufigsten auftretenden Wirkstoff im Abwasser zählt Diclofenac, der in vielen Entzündungshemmern eingesetzt wird. 60 bis 70 Prozent des Wirkstoffes wird über den Urin ausgeschieden und gelangt so in das Abwasser.
In dem von der EU und dem Freistaat Sachsen finanzierten Projekt „Implementierung eines Hefe-Pheromon-basierten Signalverstärkersystems zum Umweltmonitoring von Arzneimittelrückständen in Wässern (ISAr)“ wollen Forschende der TU Dresden und dem Kurt-Schwabe-Institut (KSI) in Meinsberg nun einen nachhaltigen und kostengünstigen Hefe-basierten Ganzzellsensor zum Aufspüren von Diclofenac in Böden und Abwässern entwickeln.