Auf die Idee mit den Bäumen kam ich bei einem Schulreferat über die Klimakrise in der vierten Klasse. Ich las von Wangari Maathai, die gemeinsam mit vielen Frauen in 30 Jahren 30 Millionen Bäume in Afrika gepflanzt hat. Was für eine geniale Idee – Bäume kann jeder pflanzen, und jeder Baum bindet CO₂. Meinen Mitschülern sagte ich am Ende des Referats: „Lasst uns in jedem Land der Erde eine Million Bäume pflanzen!“ Heute rufen bei Plant-for-the-Planet weltweit mehr als 88.000 Kinder und Jugendliche aus 74 Ländern als Botschafter für Klimagerechtigkeit dazu auf, 1.000 Milliarden Bäume für unsere Zukunft zu pflanzen.
Warum gerade 1.000 Milliarden?
Bevor wir Menschen mit Landwirtschaft und Siedlungsbau begannen, gab es 6.000 Milliarden Bäume auf der Erde. Heute sind es nur noch 3.000 Milliarden, von denen wir jedes Jahr 15 Milliarden Bäume verlieren. Die gute Nachricht: Es ist genug Platz, um unsere Waldflächen um 1.000 Milliarden Bäume zu erhöhen. Dazu müssen wir nur geplünderte Flächen wiederaufforsten. Diese 1.000 Milliarden Bäume verschaffen uns zehn bis 15 Jahre Zeit, um der Klimakrise entschlossen entgegenzuwirken und die 2°C-Grenze des Pariser Klimaabkommens doch noch zu halten.
Aber es reicht nicht, viele Bäume zu pflanzen, wir müssen sie auch richtig pflanzen. Vor vielen Jahren haben wir ein Aufforstungsprojekt auf der Yucatán-Halbinsel in Mexiko besucht. Die lokale Regierung hatte Millionen von Bäumen gepflanzt, doch die Überlebensrate lag bei nur 22%. Wir wollten zeigen, dass man wesentlich erfolgreicher und effizienter aufforsten kann und haben auf 22.500 Hektar zerstörter Regenwaldfläche unser eigenes Aufforstungsprojekt gestartet. Inzwischen pflanzt unser Team dort im Durchschnitt alle 15 Sekunden einen Baum – bei einer Anwachsrate von 94% im ersten Jahr und Kosten von nur einem Euro pro gepflanztem und gepflegtem Baum.