Bioökonomie – also eine post-fossile Wirtschaftsweise, die auf nachwachsenden Rohstoffen basiert – bietet gute Chancen für eine nachhaltige Zukunft. Die Voraussetzung dafür ist aber, dass technische Innovationen und neue Biomasse-Nutzungen stets als Teil eines breiter gefassten Wandels verstanden werden, bei dem die ökologische und soziale Nachhaltigkeit an erster Stelle steht.
Dazu benötigt die Bioökonomie einen kritischen „Blick zurück“: Als wichtiges Ziel wird häufig die Steigerung der Biomasseproduktion in der Landwirtschaft erwähnt, durch Nutzungsintensivierung auf der einen oder Ausweitung bestehender Agrarflächen auf der anderen Seite. Doch in der Vergangenheit gingen beide Ansätze oft mit ökologischen und sozialen Problemen einher, die in den so genannten Entwicklungs- und Schwellenländern besonders gravierend ausfielen.
In Deutschland wird bereits heute der Großteil der Agrarrohstoffe, die nicht für Nahrungsmittel bestimmt sind, von außerhalb der Europäischen Union importiert –insbesondere aus Schwellen- und Entwicklungsländern Asiens (siehe weiterführender Link). Durch die ambitionierten Bioökonomie-Ziele Deutschlands ist also eine steigende Nachfrage nach Biomasse aus diesen Ländern zu erwarten, mit vielfältigen Auswirkungen für die dortige Landwirtschaft.