Die Bodenressourcen (Wasser und Nährstoffe) sind oft knapp, uneinheitlich verteilt und durch Bindung an die Bodenteilchen in unterschiedlichem Maße verfügbar. Infolgedessen haben Pflanzen eine Vielzahl verschiedener Strategien entwickelt, um die begrenzten Ressourcen der Böden zu erschließen und zu nutzen. So bilden sie tiefreichende Wurzeln aus, um an Ressourcen im Unterboden zu gelangen. Sie vergrößern die Oberfläche ihres Wurzelwerks z. B. durch Wurzelhaarbildung, um die Kontaktfläche zum umgebenden Erdreich zu erhöhen und sie leben in Symbiosen mit Pilzen, die Nährstoffe liefern, oder mit Bakterien, die Stickstoff aus der Luft binden können.
Pflanzen sind jedoch nicht nur passive Empfänger von Nährstoffen, sondern beeinflussen deren Verfügbarkeit im Boden auch direkt. Durch die Abgabe einer Vielzahl von Stoffen über die Wurzeln (Wurzelexsudate) können z. B. Nährstoffe im Boden gelöst und in eine für Pflanzen verfügbare Form umgewandelt werden. Wurzelexsudate dienen zudem als Nahrungsquelle für Mikroorganismen. Der wurzelnahe Bereich wird dadurch zu einem Hotspot der biologischen Aktivität und der Stoffumsätze. Bei der Erschließung der Ressourcen verändern Pflanzen somit biologische, chemische und physikalische Eigenschaften der Bodenumgebung ihrer Wurzeln – der Rhizosphäre.