Die Herausforderung
Die Verarmung an fossilen Ressourcen und die Produktion von Treibhausgasen verstärkt die Suche nach alternativen, biobasierten Ansätzen in der industriellen Ökonomie, der sogenannten „Bioökonomie“. Hier spielt die Biotechnologie mit der Nutzung erneuerbarer „nachwachsender“ Rohstoffe und der Entwicklung neuer, nachhaltiger Produkte sowie Produktionsverfahren eine zentrale Rolle.
Mikrobielle Diversität nutzen
Durch die gängigen biotechnologischen Plattformorganismen wie z. B. Hefe, Bacillus subtilis, Corynebacterium glutamicum oder Escherichia coli wird nur ein sehr geringer Teil der Organismen, also der natürlichen mikrobiellen Diversität, und damit auch der natürlichen Stoffwechselvielfalt genutzt. Daher ist die Suche nach neuen mikrobiellen Plattformorganismen, sog. „Biofabriken“, und nach neuen Enzymen für die Biotechnologie von besonderem Interesse.
Archaeen sind besondere Überlebenskünstler
Archaeen stellen eine besondere Entwicklungslinie neben den Bakterien und Eukaryoten dar. Die derzeit kultivierbaren Vertreter sind an extreme, unwirtliche Lebensräume angepasst und werden deswegen auch als Extremophile bezeichnet. Sie besiedeln unter anderem heiße Schwefelquellen und Geysire (heiße Quelle, die ihr Wasser als Fontäne ausstößt) in Thermalgebieten, die Schwarzen Raucher am Meeresgrund oder sind in Salzseen zu finden.