Ein Beitrag von Christian Schulze Gronover, Fraunhofer Institut für Molekularbiologie und Angewandte Ökologie IME sowie von Dirk Prüfer, Universität Münster und Fraunhofer IME
Naturkautschuk ist ein nachwachsender Rohstoff und weltweit von großer wirtschaftlicher Bedeutung. Mithilfe bestimmter Chemikalien wird der Naturkautschuk zu Gummi verarbeitet und bildet somit die Ausgangsbasis für mehr als 40.000 Produkte des täglichen Lebens. Sein Hauptanwendungsbereich liegt in der Reifenindustrie, da diese im besonderen Maße von seinen einzigartigen Rohstoff- und Materialeigenschaften abhängig ist.
In 2018 wurden mehr als 13 Mio. Tonnen verbraucht, bis 2024 wird ein Bedarf von 18 Mio. Tonnen pro Jahr prognostiziert. Aktuell wird für die Produktion von Naturkautschuk ausschließlich der in subtropischen Regionen wachsende Kautschukbaum Hevea brasiliensis verwendet, dessen Einsatz in Bezug auf die soziale, ökologische und ökonomische Nachhaltigkeit jedoch gewichtige Fragen aufwirft. Die nachhaltige Sicherstellung des Bedarfs dieses für die globale Gesellschaft kritischen Rohstoffes sollte daher nicht weiter auf einer Quelle beruhen.