Biofilme lassen sich nicht bzw. schlecht in submersen Reaktoren (= Behälter zur Kultivierung von Mikroorganismen; submers = in Lösung) züchten. Die an der TU Kaiserslautern entwickelten „Nebelreaktoren“ versorgen den Biofilm mit CO2 , verschiedenen Spurenelementen und Wasser in Form eines Nährstoffnebels. So können im Reaktor die natürlichen Bedingungen der Wüste (wenig Nebel) und des Regenwaldes (viel Nebel) nachgeahmt werden. Die Züchtung phototropher Biofilme zeigte, dass die Biomasseproduktion in diesen Systemen deutlich höher ist als herkömmlichen Reaktoren. Außerdem werden im Vergleich zu submersen Reaktorsystemen Wasser, Nährstoffe und Energie eingespart, da diese gezielt als Nebel in den Reaktor eingeleitet werden.
Der Einsatz von phototrophen Biofilmen in der Biotechnologie könnte also eine innovative Lösung sein, um der wachsenden Nachfrage nach natürlichen Produkten, bei geringem Ressourcenverbrauch und zeitgleicher CO2 -Fixierung über die Photosynthese, gerecht zu werden. Möglicherweise ernährt sich der Mensch in Zukunft von verschiedenen Produkten, gewonnen aus phototrophen Biofilmen, die regional, ökologisch und nachhaltig in Biofilmreaktoren produziert wurden.