Aktuell erleben wir unmittelbar, wie unsere Gesellschaft auf Schockereignisse reagiert und versucht, mit schlagartigen Veränderungen umzugehen. Die Fähigkeit, Krisen zu überwinden und sich neuen Gegebenheiten anzupassen, nennt man Resilienz. Auch für die Wirtschaft ist dies ein wichtiges Thema. Aber was macht ein Wirtschaftssystem resilient? Und welchen Beitrag kann die Bioökonomie leisten?
In einem Interview auf der Informationsplattform biooekonomie.de gibt der Politikwissenschaftler Peter Feindt Antworten auf diese und weitere Fragen. Feindt ist Leiter des Fachgebiets für Agrar- und Ernährungspolitik am Department für Agrarökonomie der Berliner Humboldt-Universität und untersucht, wie biobasierte Wirtschaftssysteme auf Schockereignisse reagieren und wie sich ihr Umgang mit dem daraus resultierenden Stress optimieren lässt.
Wird ein Wirtschaftssystem mit unvorhersehbaren Ereignissen, wie zum Beispiel der Corona-Krise konfrontiert, muss es resilient, sprich widerstandsfähig sein, um einen Zusammenbruch zu vermeiden. Das erfordert laut Feindt drei zentrale Voraussetzungen: Einerseits müssen Veränderungen antizipiert werden können und andererseits muss die Bereitschaft bestehen, negative Entwicklungen zu akzeptieren und schließlich auch einen tiefgreifenden Wandel zu zulassen, sollten bisherige Ansätze nicht mehr greifen. „Generell gelten Systeme als resilienter, die Pufferressourcen haben, vielfältiger und offener sind“, so Peter Feindt.