Ein Biodiversitätsforscherteam aus Leipzig und Halle hat eine Datenbank aufgebaut, mit der sich die Pflanzenvielfalt der Erde gezielter nach neuen Wirkstoffen absuchen lässt. Damit wird die Erschließung neuer Heilpflanzen erheblich erleichtert.
In der Medizin werden die Heilkräfte der Naturstoffe seit jeher genutzt, um Krankheiten zu heilen und Schmerzen zu lindern. Heute enthalten etwa 70 Prozent aller Antibiotika Substanzen, die einen natürlichen Ursprung haben. Doch das Potenzial der Naturstoffe ist längst nicht ausgeschöpft. So sind nur etwa 10 Prozent aller Gefäßpflanzen nach geeigneten Wirkstoffen durchsucht. Weltweit sind zurzeit etwa 250.000 chemische Strukturen von pflanzlichen Substanzen, sogenannte Sekundärmetaboliten, in wissenschaftlichen Datenbanken gespeichert; die Gesamtanzahl schätzt man auf 500.000.
Forschende der Universität Leipzig (UL), des Leibniz-Instituts für Pflanzenbiochemie (IPB) in Halle und des Deutschen Zentrums für integrative Biodiversitätsforschung (iDiv) haben nun einen Weg gefunden, die globale Pflanzenvielfalt als Quelle von Wirkstoffen leichter zu durchsuchen.