Die Forschenden des GEOMAR Helmholtz-Zentrum für Ozeanforschung Kiel sind abgetaucht – und zwar in die Ostsee: Ziel der Tauchgänge war es, mehr über die Seegraswiesen zu erfahren, die rund 285 Quadratkilometer Ostsee-Meeresboden bedecken. Untersucht wurde vor allem die Fähigkeit der Seegräser, Kohlenstoff zu binden.
Seegras findet sich in der deutschen Ostsee überwiegend in ein bis acht Metern Tiefe. Es sorgt dafür, dass der Wasserfluss am Meeresboden verringert wird und so weniger Sediment gelockert wird. Die Folge: Der im Boden eingeschlossene Kohlenstoff wird geschützt.
Ein aktuelles Forschungsvorhaben von GEOMAR im Rahmen der Helmholtz-Klima-Initiative erfasst den Bestand der Kohlenstoffvorräte in den Seegraswiesen entlang der deutschen Ostseeküste. Hieraus lässt sich ableiten, wie groß der Beitrag ist, den Seegras zum nationalen Kohlenstoffhaushalt in Deutschland leistet. In einem nächsten Schritt geht es um die Frage, wie die Seegrasbestände geschützt und ausgebaut werden können. Das Projekt zahlt ein auf die UN-Nachhaltigkeitsziele, mit denen sich die internationale Gemeinschaft unter anderem dazu verpflichtet, Ozeane und das Leben unter Wasser zu schützen.