Die Hälfte der Weltbevölkerung lebt von nur drei Nutzpflanzen: Reis, Mais und Weizen. In manchen Ländern sind sie für die Ärmsten die einzige Nahrungsquelle. Mangelernährung und damit einhergehenden Krankheiten sind die Folge. Bisher ungenießbare Pflanzen könnten das Nahrungsangebot vielfältiger machen: Forschung und Züchtung sind gefragt.
Kartoffeln, Paprika und Zucchini sind fester Bestandteil unseres Speiseplans. Das war allerdings nicht immer so: In ihrer Ursprungsform bilden alle drei Pflanzenarten hochtoxische Substanzen. Dass sie heute essbar sind, liegt daran, dass sie – wie viele Kulturpflanzen – „domestiziert“ wurden.
„Das Entfernen oder Reduzieren von Toxinen ist häufig ein wichtiger Schritt in der züchterischen Verbesserung von Arten“, erklärt Prof. Brigitte Poppenberger von der Technischen Universität München. Ihr Team hat sich mit Forschenden aus Nigeria zusammengetan, um herauszufinden, welche Pflanzenarten dem Beispiel von Kartoffel und Co. folgen könnten – also durch Züchtung von „pfui“ zu „hui“ werden. Das ist nicht nur wichtig, um einseitiger Ernährung vorzubeugen, sondern auch um die Biodiversität auf den weltweiten Feldern zu steigern.