Die Akzeptanz der Genom-Editierung unterscheidet sich von Land zu Land und vor allem von Anwendungsfall zu Anwendungsfall – vielleicht auch, weil häufig das Wissen fehlt, was genau sich dahinter eigentlich verbirgt. Eine große Umfrage eines Forschungsteams der Universität Göttingen und der University of British Columbia in Vancouver beleuchtet nun die Haltung der Menschen zu dieser Technologie, unter anderem in Deutschland.
Die Genschere CRISPR-Cas9 ist ein bahnbrechendes Werkzeug der Molekularbiologie. Seit der Entwicklung der Methode vor rund zehn Jahren sind die Möglichkeiten regelrecht explodiert, von der Medizin bis zur Pflanzenzüchtung. Welche dieser Einsatzmöglichkeiten jedoch gesellschaftlich akzeptiert sind, wurde bisher wenig untersucht.
Jetzt gibt es dazu Daten aus dem Jahr 2019. Ein deutsch-kanadisches Forschungsteam hat rund 3.700 Menschen aus fünf Ländern befragt und die Auswertung nun veröffentlicht. Grundsätzlich empfinden demnach 24 Prozent starke Risiken und lehnen die Technologie ab, unabhängig von möglichen Vorteilen. 26 Prozent bzw. 21 Prozent begrüßen die Methode generell oder stark, 29 Prozent haben keine klare Position.