YouTube-Clips: Kann Biomasse Erdöl ersetzen? - Wissenschaftsjahr 2020/21 - Bioökonomie

Springe zu:

Springe zum Inhalt

31.08.2021

YouTube-Clips: Kann Biomasse Erdöl ersetzen?

Kurz & Knapp
  • Erdöl ersetzen durch nachwachsende Rohstoffe – das ist der Kern der Bioökonomie. Wie genau das vonstatten gehen könnte, wird in einer neuen Video-Reihe auf YouTube erklärt.
  • Hinter den Videos des Kanals „Scienematic“, das im Rahmen des Hochschulwettbewerbs gefördert wird, stehen Studierende der RWTH Aachen.
  • Die vierteilige Video-Reihe nähert sich der Bioökonomie mit ansprechenden Bildern und Animationen, verständlichen Erläuterungen und mit jeder Menge Hintergrundwissen.

Kann Biomasse das Erdöl in der Chemieindustrie ersetzen?

„Scienematic“: Der Name des YouTube-Kanals ist Programm. Cinematische Ideen treffen auf wissenschaftliche Inhalte. Die neu erschienenen Clips zur Bioökonomie spiegeln die Kernprämisse der Bioökonomie wider – nämlich der Umstieg vom Erdöl auf nachwachsende Rohstoffe.

„Keep it in the ground“ fordern viele Klima-Aktivistinnen und -Aktivisten mit Blick aufs Erdöl. Doch ist der Übergang ins post-fossile Zeitalter überhaupt realistisch? Wie genau würde ein solcher Wandel aussehen? Der Channel „Scienematic“ geht diesen Fragen auf den Grund.

Im ersten Teil der Videoreihe steht die Frage im Fokus, ob wir Erdöl in der Chemieindustrie ersetzen können. Die These: Ja – und zwar, wenn wir 1. die wichtigsten Grundbausteinchemikalien durch Biomasse ersetzen. 2. nach der Lebensmittelproduktion noch genügend Biomasse übrig haben. Und 3. die Kosten von biobasierten Chemieprodukten niedrig halten.

Plattformchemikalien pflanzlich gewinnen

Erdöl ist fast überall zu finden – vom Basketball bis zur Kosmetik. Entscheidend sei es, so erklärt die Videoreihe, die acht wichtigsten Grundchemikalien durch Biomasse zu ersetzen. Im Video wird detailliert erklärt, welche Rolle Bioraffinerien spielen und warum diese zurzeit hauptsächlich Spezialchemikalien herstellen: Plattformchemikalien aus Biomasse zu gewinnen, ist deutlich teurer als aus Erdöl.

Die Möglichkeiten sind allerdings vorhanden: So lässt sich Zucker durch Fermentation zu Ethanol umwandeln, in Brasilien wird beispielsweise aus Zuckerrohr Polyethylen-Kunststoff erzeugt. Aber wie viel Biomasse braucht es dafür?

Datenschutzhinweis:

Zum Aktivieren des Videos müssen Sie auf den Button klicken. Nach dem Aktivieren des Buttons gelten die Datenschutzbestimmungen von Google.

Biomasse oder Futtermittel anbauen?

Wenn mehr Biomasse für die chemische Industrie gebraucht wird, haben wir dann überhaupt noch genug Nahrung? Um hier eine Antwort zu geben, zeigt „Scienematic“ die Daten zur weltweiten Ackernutzung auf: 1,4 Milliarden Hektar Ackerfläche gibt es weltweit, 1 Milliarde davon wird für den Anbau von Futtermitteln genutzt. Das Video zeigt, dass es 330 Millionen Hektar bräuchte, um die Biomasse anzubauen, mit der die drei Grundchemikalien Methanol, Ethylen, Propylen ersetzt werden könnten. Diese und viele weitere spannende Zusammenhänge werden bei „Scienematic“ vorgestellt, die zugrundeliegenden Daten und Fakten sind verlinkt.

„Scienematic“ ist ein Projekt des Hochschulwettbewerbs von Wissenschaft im Dialog und wird im Rahmen des Wissenschaftsjahres 2020/2021 – Bioökonomie vom Bundesministerium für Bildung und Forschung gefördert.

Passende SDG´s