Europäisches Wissensportal zu Hülsenfrüchten - Wissenschaftsjahr 2020/21 - Bioökonomie

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08.07.2021

Europäisches Wissensportal zu Hülsenfrüchten

Kurz & Knapp
  • Der Anbau von Leguminosen wie Erbsen und Sojabohnen als Zwischenfrucht oder Proteinquelle für Lebensmittel und Tierfutter hat viele Vorteile. Um den steigenden Bedarf zu decken ist Europa aber auf Importe angewiesen.
  • Um den Anbau von Eiweißpflanzen in Europa zu stärken, wurde nun die Online-Wissensplattform „Legume Hub“ ins Leben gerufen.
  • Experten und Expertinnen aus Praxis und Forschung sind eingeladen, ihr Wissen zum Leguminosenanbau über die Plattform zu teilen.

Wissensplattform zum Anbau von Leguminosen geht online

Europa hat seit Juli eine eigene Wissensplattform zum Anbau von Eiweißpflanzen. Das „Legume Hub“ soll das Wissen aus Praxis und Forschung zum Leguminosen-Anbau entlang der gesamten Wertschöpfungskette bündeln. Ziel ist es, den Anbau von Erbsen und Co. in Europa voranzutreiben und so unabhängiger von Importen zu werden.

Ob Sojabohnen, Erbsen oder Linsen: Die Nachfrage nach pflanzlichen Proteinen aus Hülsenfrüchten für Lebensmittel oder Tierfutter steigt seit Jahren. Um den Bedarf zu decken, ist Europa bereits heute auf Importe angewiesen. Etwa 15 Millionen Tonnen pflanzliche Proteine werden jedes Jahr importiert, da Europas Anbau von Hülsenfrüchten noch immer eine Nische ist.

Das soll sich mit der neuen Wissensplattform zum Leguminosenanbau nun ändern. Der Start der Webseite „Legume Hub“ zum 1. Juli ist ein erster Schritt, um europaweit den Anbau von Eiweißpflanzen voranzubringen.

Wissen zu Soja, Lupine und Co. bündeln

Der Anbau von Leguminosen hat viele Vorteile: Sie sind nicht nur wertvolle Proteinlieferanten für Lebensmittel und Tierfutter. Wegen ihrer Fähigkeit, mithilfe von Bakterien über die Wurzeln Stickstoff aus der Luft zu binden, werden sie auch als Bodenverbesserer geschätzt.

Die Webseite „Legume Hub“ versteht sich als eine Online-Plattform, auf der Experten und Expertinnen aus Praxis und Forschung ihre Know-how zum Anbau von Erbsen und Co. bündeln. Es geht um die Vermittlung von Wissen, Erkenntnissen aber auch erfolgreichen Praktiken, die allen Interessierten frei zur Verfügung stehen sollen. Dabei will das Legume Hub die gesamte Wertschöpfungskette von der Pflanzenzüchtung über den Landwirtschaftsbetrieb bis hin zu Verarbeitung und den Verbrauch von Leguminosen abbilden.

Eiweißpflanzen ins Rampenlicht stellen

„Alle, die über praktisches oder forschungsbasiertes Fachwissen verfügen, sind eingeladen, sich zu registrieren und damit der Legume-Hub-Gemeinschaft beizutreten,“ sagt Jens Dauber vom Thünen-Institut für Biodiversität in Braunschweig. Der Hub ist das Ergebnis eines Forschungsprojektes, das Dauber koordiniert hat. Die Mitglieder dieser Community können die Plattform nutzen, um Artikel, Forschungsberichte oder Videos zum Leguminosenanbau zu veröffentlichen.

Darüber hinaus können sie sich in der Legume-Hub-Redaktion engagieren und bei der Ausrichtung der Webseite mitwirken. Die European Legume Hub Community arbeitet mit der Europäischen Kommission und der Europäischen Innovationspartnerschaft für die landwirtschaftliche Produktivität und Nachhaltigkeit (EIP Agri) zusammen.