Der Klimawandel hat die Blühzeiten vieler Pflanzen verschoben. Doch nicht nur Temperaturen, sondern auch die Art der Waldnutzung sorgt dafür, dass bekannte Frühlingsblüher später blühen, wie eine Studie der Universität Tübingen offenbart. Vor allem eine intensive forstwirtschaftliche Nutzung verzögert demnach die Blütezeit.
Pflanzen brauchen bestimmte Umweltbedingungen, um Wachsen und Gedeihen zu können. Gerade bei der Fortpflanzung kommt es auf das Timing an. Vor allem Frühjahrsblüher wie Buschwindröschen müssen zur richtigen Zeit bestäubt werden, um Blüten und Samen hervorbringen zu können. Doch der Klimawandel hat die Blühzeiten vieler Pflanzen verschoben.
Welchen Einfluss die Art der Wandnutzung auf den Lebensrhythmus von frühblühenden Wildpflanzen hat, haben nun Forschende der Universität Tübingen genauer untersucht. „Wir haben auf hundert Waldflächen ein Frühjahr lang wöchentlich den Entwicklungsstand der Wildblumen verfolgt“, erklärt Gruppenleiter Oliver Bossdorf. 16 Arten frühblühender Wildpflanzen im Unterholz heimischer Wälder – vom Naturschutzgebiet bis hin zum intensiv forstwirtschaftlich genutzten Wald – wurden miteinander verglichen.