Städte sind energiehungrig und gleichzeitig eine bedeutende Quelle klimaschädlicher Emissionen. Baumaterialien wie Glas, Metall und insbesondere Beton verbrauchen in der Herstellung und im Betrieb nicht nur viel Energie, sondern mit Ihnen verbunden ist auch der Ausstoß großer Mengen von Kohlendioxid. Dabei schlummert in den Gebäuden hierzulande ein riesiges, noch nicht genutztes Potenzial für den Umwelt- und Klimaschutz. Bauwerkintegrierte Photovoltaik (BIPV) eröffnet hier enorme Chancen. Gebäude werden mit Solarmodulen zu „sauberen“ Stromerzeugern, die sogar mehr Energie erzeugen können, als sie selbst verbrauchen.
Solarenergie gilt als eine der vielversprechendsten erneuerbaren Energien. Immer mehr Häuser haben eine Photovoltaik-Anlage auf dem Dach und vermehrt sind auch große Freiflächenanlagen zu sehen. Die Solarmodule lassen sich aber auch vielfältiger integrieren, zum Beispiel in Gebäudefassaden: Durch die solare Aktivierung der gesamten Gebäudehülle wird das volle Potenzial eines Gebäudes durch integrierte Photovoltaik ausgenutzt. Das ist ein wichtiger Schritt hin zu nachhaltigen Lösungen in der Stadt. Doch Aufklärung tut not.
Die Beratungsstelle für bauwerkintegrierte Photovoltaik (BAIP) des Helmholtz-Zentrum Berlin informiert daher Architektinnen und Planende über die gestalterischen und technischen Möglichkeiten, die es bereits heute gibt. Sie berät neutral und unabhängig zu Bau- und Sanierungsvorhaben. Am Standort Berlin-Adlershof ist außerdem ein Reallabor für BIPV entstanden. In die schöne Fassade des Gebäudes sind insgesamt 360 farbige Solarmodule integriert. Eine eingebaute Sensortechnik misst, wie sich Lage am Gebäude, Witterungsbedingungen oder Verschmutzungen langfristig auf die Leistung auswirken.
Die Ergebnisse fließen auch in das Forschungsprojekt „Zirkulare Kohlenstoffnutzung“ der Helmholtz-Klima-Initiative ein. Konkret untersuchen die Forschenden, wie BIPV genügend „saubere“ Energie bereitstellen kann, um vor Ort, Kohlendioxid aus der Gebäudeabluft zu gewinnen und beispielsweise in Brennstoffe umzuwandeln.