Die Erdoberfläche, die in den vergangenen sechs Jahrzehnten einer Nutzungsänderung unterlag, ist viermal so groß wie bislang abgeschätzt. Das ist das Resultat einer neuen Studie von Karlsruher Forschenden. Die Änderungen sind jedoch nicht immer gleichbedeutend mit der Zerstörung von Artenvielfalt – auch Wiederaufforstungen zählen beispielsweise dazu.
Bioökonomie ist zwar biobasiert, aber nicht automatisch auch nachhaltig – das wird heute vielfach berücksichtigt. So werden in bioökonomischen Prozessen zunehmend organische Reststoffe anstelle von Primärrohstoffen vom Acker eingesetzt. Biokraftstoffe beispielsweise können nur dann nachhaltig sein, wenn für ihre Rohstoffe nicht artenreiche Flächen wie Wälder in Agrarflächen umgewandelt werden müssen. „Landnutzungsänderung“ heißt das in der Fachsprache.
Landnutzungsänderungen umfassen die Schaffung von Äckern und Weiden, die Ausweitung von Siedlungsgebieten, aber auch die umgekehrte Richtung wie Wiederaufforstungen. Forschende des Karlsruher Instituts für Technologie (KIT) haben nun erstmals die globalen Landnutzungsänderungen der vergangenen 60 Jahre erfasst und in einer visualisierten Datenbank zusammengeführt.