Violette Tomaten: Was kurios klingt, ist ein wertvoller Erfolg der Pflanzenforschung. Mit dem Farbstoff aus der Roten Beete wollen Leibniz-Forschende aus Halle herausfinden, wie sich andere komplexe Verbindungen wie Impfstoffe in Pflanzen produzieren lassen.
Die Artenvielfalt der Natur ist ein schier unbegrenztes Reservoir an wertvollen Molekülen – von Grundbausteinen für Kunststoffe bis hin zu medizinisch wirksamen Verbindungen. Mit der Biotechnologie ist es gelungen, manche dieser Moleküle in Mikroorganismen zu produzieren. Doch gerade die besonders interessanten Stoffe sind oftmals in ihrer Biosynthese zu komplex für die Einzeller.
Erstrebenswert wäre es deshalb, die natürlichen Produktionssysteme wie Pflanzen dazu zu bringen, die begehrten Substanzen in ausreichend hoher Konzentration für eine kommerzielle Nutzung zu bilden. Einen Meilenstein auf diesem Weg, der auch noch hübsch anzusehen ist, hat jetzt ein Team des Leibniz-Instituts für Pflanzenbiochemie im Fachjournal „Frontiers in Plant Science“ vorgestellt: violette Tomate.