Gekippte Seen, mehr Feinstaub und weniger Düngeerfolg: Die Bildung von Ammoniak aus Harnstoffdüngern ist problematisch. Daher muss sie seit 2020 in Deutschland enzymatisch unterdrückt werden. Forschende haben jetzt gezeigt: Das nutzt nicht nur Umwelt und Gesundheit, sondern kann Milliarden Euro einsparen.
Ein großer Nachteil bei der Stickstoffdüngung lässt sich nicht nur vermeiden, die Vermeidung ist sogar wirtschaftlich von Vorteil – zu diesem Urteil kommen Fachleute der TU München. Sie haben untersucht, wie sich der Zusatz eines Urease-Blockers zu Harnstoffdünger auswirkt. Seit 2020 ist diese Zugabe von der deutschen Düngemittelverordnung vorgeschrieben.
Harnstoff ist die wichtigste Form des Stickstoffdüngers, weil sie einfach zu lagern, transportieren und auszubringen ist. Der Pflanze zugänglich wird der Stickstoff jedoch erst, wenn die Verbindung im Boden zu Ammonium und Kohlendioxid umgewandelt worden ist. Dabei entsteht allerdings Ammoniak – und das macht nicht nur im Boden und in der Atmosphäre Probleme, sondern verringert die Menge an Stickstoff, die die Pflanzen erreicht.