Kautschuk ist ein Naturmaterial – doch wie viele biobasierte Rohstoffe dadurch nicht unbedingt nachhaltig in der Produktion. Mit dem Russischen Löwenzahn hat das nun für den Deutschen Zukunftspreis nominierte Team eine nachhaltige Alternative entwickelt. Sie wurden dabei umfangreich mit öffentlichen Fördermitteln unterstützt.
Vor rund 15 Jahren begann die Grundlagenforschung, jetzt ist das resultierende Produkt für den Deutschen Zukunftspreis 2021 nominiert worden: ein nachhaltig gewonnener Naturkautschuk, aus dem seit 2019 bereits Fahrradreifen in kommerziellem Maßstab hergestellt werden. Autoreifen sollen folgen. Ob das innovative Verfahren sich im Finale trotz hochkarätiger weiterer Nominierter durchsetzen kann, gibt Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier am 17. November bekannt. Der Preis ist mit 250.000 Euro dotiert.
Derzeit wird Kautschuk in Süd- und Südostasien aus dem tropischen Kautschukbaum gewonnen, der dort in riesigen Monokulturen angebaut wird. Durch Anritzen der Baumschale werden jährlich rund 14 Millionen Tonnen des Naturstoffes geerntet. Denn Naturkautschuk besitzt Eigenschaften, die auf Erdöl basiertem Gummi überlegen sind. Autoreifen bestehen daher zu 10 bis 40 Prozent aus Kautschuk.