Neue Podcast-Folge: Das Ende der Massentierhaltung? - Wissenschaftsjahr 2020/21 - Bioökonomie

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21.09.2021

Neue Podcast-Folge: Das Ende der Massentierhaltung?

Kurz & Knapp
  • Neue Folge des bio:fictions-Podcasts mit Britta Winterberg online. Ihr Biotech-Start-up FORMO verändert Mikroorganismen genetisch, um daraus Milchprodukte herzustellen.
  • Winterberg berichtet über das Zukunftspotenzial sogenannter Zellfabriken für die Ernährung der wachsenden Weltbevölkerung.
  • Der Podcast lädt in den Innovationsfeldern „Bio(r)evolution der Ernährung“, „Beyond farming“ und „Künstliche Biowelten“ zu einer Entdeckungsreise in die Zukunft der Bioökonomie ein.

Wenn die Milch aus dem Bioreaktor kommt statt aus dem Stall

„Die industrielle Massentierhaltung wird verschwinden“, glaubt Britta Winterberg – weil tierische Produkte langfristig durch Methoden und Technologien ersetzt werden können, die sich die Prinzipien der Bioökonomie zunutze machen. Wie das funktioniert, erzählt die Mitgründerin eines Biotech-Start-ups aus Berlin in einer spannenden neuen Folge des bio:fictions-Podcasts. Hörenswert!

Wenn Britta Winterberg veranschaulichen möchte, was das von ihr mitgegründete Start-up FORMO macht, muss sie etwas weiter ausholen – und erstmal erklären, was „Zellfabriken“ sind: So werden nämlich Mikroorganismen oder tierische und pflanzliche Zellen bezeichnet, die für die industrielle Produktion optimiert wurden, etwa für die Herstellung von Chemikalien, Enzymen oder Biopolymeren. Hierfür werden genetische Informationen aus Pflanzen, Tieren oder Mikroorganismen miteinander kombiniert. In Bioreaktoren erzeugen die Mikroorganismen dann organische Stoffe, beispielsweise Proteine für die Ernährung oder Wirkstoffe für Medikamente. Das ermöglicht maßgeschneiderte Stoffwechsel- und Synthesewege in einer Zelle – und schon verwandeln sich die Mikroorganismen in effiziente Zellfabriken!

„Präzisionsfermentation“ heißt das Zauberwort

Soweit die Theorie. Was nun FORMO in der Praxis daraus macht, davon berichtet Britta Winterberg in der neuen Folge des bio:fictions-Podcasts, der Teil eines interdisziplinären Forschungsprojekts zum Thema Bioökonomie ist: Das junge Biotech-Start-up aus Berlin verändert Mikroorganismen genetisch, um Milchproteine herzustellen – und aus denen können dann tierfreie Milchprodukte wie Käse gemacht werden.

Mit ihrem „Precision-Fermentation“-Ansatz will FORMO die Zukunft der Ernährung nachhaltiger, gesünder und gerechter gestalten. Britta Winterberg ist sich sicher, dass sie und ihr Team damit an der Spitze einer zukunftsprägenden Bewegung stehen: „Die industrielle Massentierhaltung wird obsolet werden“, sagt sie. „Das werden wir nicht mehr brauchen, weil wir diese tierischen Produkte ganz einfach ersetzen können durch Präzisionsfermentation.“

Zehn Folgen mit vielfältigen Visionen für eine bessere Zukunft

Die Idee von FORMO ist nur einer von vielen hochinteressanten Ansätzen, wie die Bioökonomie dabei helfen kann, drängende aktuelle Probleme wie Hunger, Klimawandel oder Umweltzerstörung zu bewältigen.

Der bio:fictions-Podcast spricht mit Pionierinnen und Pionieren verschiedener Bereiche über ihre Zukunftsvisionen für eine biobasierte Wirtschaft, unterteilt in die drei Innovationsfelder „Bio(r)evolution der Ernährung“, „Beyond farming“ und „Künstliche Biowelten“ – von alternativen Ernährungsquellen aus Insekten oder laborentwickeltem Fleischersatz über Genome Editing in der Agrarwirtschaft bis hin zu restaurierten Korallenriffen und anderen künstlichen Biowelten.

Der Podcast ist Teil von bio:fictions, einem interdisziplinären Forschungsprojekt zum Wissenschaftsjahr 2020/21 in Kooperation mit IZT – Institute for Futures Studies and Technology Assessment, Ellery Studio und Wenzel Mehnert.

Reinhören lohnt sich!

Weitere Informationen

Die Podcast-Folge mit Britta Winterberg wie auch alle weiteren Episoden sind verfügbar auf sämtlichen gängigen Podcast-Plattformen sowie auf der Projekt-Website www.biofictions.de.

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