Probelauf für Obstanbau unter Solarmodulen - Wissenschaftsjahr 2020/21 - Bioökonomie

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23.09.2021

Probelauf für Obstanbau unter Solarmodulen

Kurz & Knapp
  • Auf einem Bio-Obsthof im rheinland-pfälzischen Gelsdorf wurde zu Forschungszwecken die bundesweit erste Agri-Photovoltaik-Anlage für Äpfel und Spalierobst errichtet.
  • Im Rahmen des Projektes „Agri-PV Obstbau“ wollen das Fraunhofer-Institut für Solare Energiesysteme ISE und die BayWa den Effekt der doppelten Nutzung von Anbauflächen an acht Apfelsorten untersuchen.
  • Ziel des auf fünf Jahre angelegten Projektes ist, die Klimaresilienz im Obstbau zu steigern und eine nachhaltige Apfelproduktion mit zusätzlicher Solarstromerzeugung zu sichern.

Erste Agri-Photovoltaikanlage in Apfelplantage

Auf einem Bio-Obsthof im rheinland-pfälzischen Gelsdorf wurde die bundesweit erste Agri-Photovoltaikanlage für den Obstbau in Betrieb genommen. In einem gemeinsamen Projekt wollen Fraunhofer-Forschende mit dem Unternehmen BayWa den Nutzen des Apfelanbaus unter Solarmodulen mit gleichzeitiger Stromerzeugung testen.

Nicht nur Landwirte, sondern auch Obstbauern haben in den vergangenen Jahren durch Hitze, Dürre oder Starkregen Ernteverluste erlitten. Der Anbau unter Solarpaneelen mit gleichzeitiger Stromerzeugung könnte den Obstbau für den Klimawandel wappnen. Auf einem Bio-Obsthof im rheinland-pfälzischen Gelsdorf wurde nun zu Forschungszwecken die bundesweit erste Agri-Photovoltaik-Anlage für Äpfel und Spalierobst errichtet.

Im Rahmen des Projekts „Agri-PV Obstbau“ wollen Forschende vom Fraunhofer-Institut für Solare Energiesysteme ISE und der BayWa in den kommenden fünf Jahren an acht Apfelsorten den Nutzen der Anbaumethode genauer untersuchen. Ziel des Projektes ist es, die Klimaresilienz im Obstbau zu steigern und eine nachhaltige Apfelproduktion mit zusätzlicher Solarstromerzeugung zu sichern.

Maßnahmen zum Klimaschutz

„Das Forschungsprojekt Agri-PV Obstbau soll nicht nur Möglichkeiten aufzeigen, CO2-Emissionen in der Landwirtschaft zu reduzieren, sondern auch die Verwendung kurzlebiger Materialien und den Einsatz von Pflanzenschutzmitteln und Fungiziden zu vermeiden und so entscheidend zum Klimaschutz beizutragen“, erklärt Andreas Steinhüser vom Fraunhofer ISE.

Auf der Versuchsfläche von rund 9.100 Quadratmetern wird daher auch der Apfelanbau unter Schutzsystemen wie Folien, die vor Regen und Hagel schützen, untersucht. Zwei Drittel der Fläche wurde aber mit verschiedenen Photovoltaik-Modultypen ausgestattet, darunter festinstallierte, licht- und regendurchlässige Solarmodule.

Vorteile der Agri-Photovoltaik vermitteln

Die Projektpartner wollen so erkunden, inwiefern Agri-PV-Anlagen sowohl Pflanzen als auch Früchte vor Hagel, Starkregen, Sonnenbrand, Frost oder extremen Temperaturen schützen können. Untersucht wird auch, ob die verschiedenen PV-Module Einfluss auf das Pflanzenwachstum und die Erträge haben. Auch Fragen wie Akzeptanz und Sozialverträglichkeit solcher Anlagen sollen im Rahmen des Projektes beantwortet und Landwirten und Landwirtinnen die ökonomischen Vorteile des Anbaus vermittelt werden.

„Wir sehen in Agri-PV eine langfristige Lösung, um Landwirtinnen und Landwirte dabei zu unterstützen, sich an die Folgen des Klimawandels anzupassen“, sagt Stephan Schindel von der BayWa r.e. Das Projekt Agri-PV Obstbau wird in den kommenden fünf Jahren vom Land Rheinland-Pfalz und dem Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) gefördert.

 

In Kooperation mit bioökonomie.de

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