Greifswalder Paludi-Tiny House auf Roadshow - Wissenschaftsjahr 2020/21 - Bioökonomie

Springe zu:

Springe zum Inhalt

08.09.2021

Unterwegs für Moor und Klima: Greifswalder Paludi-Tiny House auf Roadshow

Kurz & Knapp
  • 3Das Paludi-Tiny House des Greifswald Moor Centrum (GMC) tourt zwei Wochen durch Norddeutschland und zeigt an sieben Stationen, was sich alles aus Moorpflanzen bauen lässt.
  • Das kleine Haus ist unterwegs für eine große Idee: mehr nasse Moore, denn diese sind extrem gut für den Klimaschutz und für eine nachhaltige Bioökonomie.
  • Die Roadshow wird als eines der Gewinnerprojekte im Hochschulwettbewerb „Zeig deine Forschung!“ im Wissenschaftsjahr 2020/21 – Bioökonomie vom Bundesministerium für Bildung und Forschung gefördert.

Eine rollende Ausstellung mit Exponaten zum Anfassen

Im Tiny House stecken Rohrkolben in der Wand, Schilf im Schallschutz und Erle in den Paneelen. Moorpflanzen lassen sich leicht anbauen und regional zu ökologischen Verpackungen und Bau- oder Brennstoffen verarbeiten. Wie, das zeigt das Paludi-Tiny House mit einer rollenden Ausstellung, Exponaten zum Anfassen und viel Infomaterial.

Moore speichern doppelt so viel Kohlenstoff wie die Biomasse der Wälder der Erde – und das auf lediglich drei Prozent der Landfläche. Zum Großteil sind sie jedoch für Landwirtschaft, Forstwirtschaft oder Torfabbau entwässert. Trocken setzen diese Böden den gespeicherten Kohlenstoff als CO2 in die Atmosphäre frei und das in großen Mengen. Um diesen Klimaschaden zu vermeiden und die Ziele des Pariser Klimaschutzabkommens für alle Menschen zu erreichen, müssen Moorflächen wiedervernässt werden. Denn dann lassen sich diese Flächen weiter nutzen, nämlich nass und innovativ in Paludikultur. Der Begriff leitet sich ab von lat. palus (Sumpf) und cultura (Anbau, Landwirtschaft). Schilf, Rohrkolben, Torfmoose und viele andere Pflanzen bieten sich dafür an. Aus ihnen lassen sich zum Beispiel Baustoffe oder Ersatz für Torferden im Gartenbau gewinnen. Durch Anbau und Verwertung kann eine Kreislaufwirtschaft mit neuen Arbeitsplätzen in ländlichen Gebieten entstehen.

Paludikultur auf Roadshow

Zu Paludikultur gibt es bereits viel Forschung, aber bisher setzen nur wenige Landwirte und Hersteller sie als Pioniere um. Deshalb hat das Unternehmen Moor and more das Paludi-Tiny House gebaut. Gemeinsam mit dem GMC möchte es damit auf der Roadshow Landwirtinnen und Landwirte, Unternehmerinnen und Unternehmer, Kommunen, Politikerinnen und Politiker und eine breite Öffentlichkeit erreichen und informieren.

Was aus Paludikultur entstehen kann, zeigt es auf der Tour mit folgenden Stationen: Kummerower See, Schwerin, Rendsburg, Neumünster, Worpswede, Ahlenmoor und Stade.